Großes Lob für Lage bei den Deutschen Blockmehrkampf-Meisterschaften

Auch am zweiten Wettkampftag gab es bei den Deutschen U16-Meisterschaften in den Blockwettkämpfen eine neue DLV-Bestmarke zu bejubeln. Bei der männlichen Jugend M 15 sammelte der SV Halle in der Besetzung Julien-Kelvin Clair, Till Steinforth, Richard Hartmann, Till Blättermann und Ludwig Scharge 15.391 Punkte und verbesserte damit seine eigene Bestleistung um 164 Zähler.

Ausschlaggebend für den souveränen Erfolg der Schützlinge von Henny Gastel, die 2003 als deutsche Meisterin im Dreisprung (Bestweite 13,65 m) selbst schon einmal zu höchsten Titelehren kam, war, dass die Hallenser in der Altersklasse M 15 in den verschiedenen Blöcken zwei Sieger stellen konnten.

Im Block Wurf glänzte Julien-Kelvin Clair (SV Halle) über 100 m mit starken 11,07 Sekunden (bisher 11,14 Sek.), womit er auf der kurzen Sprintstrecke die beste Tagesleistung erzielte. Trotz seiner Sprintqualitäten entschied er sich auf Anraten seiner Trainerin für den Wurf- und nicht Laufbereich, weil er Probleme mit dem Speerwerfen, das nicht zum Block Wurf zählt, hat. Die Entscheidung war richtig , denn bei der Endabrechnung lag er mit 3.251 Punkten vor Paul Schippert (Preußen Berlin, 3.238 P.) und Matteo Maulana (LAC Erdgas C hemnitz, 3.176 P.). Neben dem 100 m-Sprint gefiel Julien-Kelvin Clair noch im Diskuswerfen mit 47,19m (bisher 43,39 m) und im 80 m-Hürdensprint mit 11,18 Sekunden (bisher 11,30 Sek.). In beiden Disziplinen stellte er jeweils persönliche Bestleistungen auf.

Der Block Sprint/Sprung der Klasse M 15 war eine sichere Angelegenheit für Till Steinforth (SV Halle), der nach fünf Übungen mit 3.188 Punkten vor Felix Kunstein (MTG Mannheim, 3094 P.) und Hannes Lochmüller (SV Creaton Großengottern lag. „Dabei habe ich noch nicht einmal meinen besten Tag erwischt, denn mit meinen Leistungen im Diskuswerfen und Kugelstoßen war ich nicht zufrieden", erklärte der 15-jährige Hallenser, der im vergangenen Jahr in der Klasse M 14 im Block Wurf gewann. Till Steinforth kommt aus einer recht sportlichen Familie. Sein Bruder Johann wurde in der vergangenen Woche Fünfter bei den Ringer-Europameisterschaften in Dortmund. Sein Vater Ingo ist ebenfalls Ringer, und seine Mutter Doreen betreibt Leichtathletik.

Bei der Siegerehrung für den Block Lauf in der Klasse M 15 war die Freude riesengroß bei Roman Zöller (Schweriner SC), der in allen fünf Disziplinen persönliche Bestleistungen aufstellte. Mit 2.877 Punkten konnte 15-jährige Schweriner Dominik Fricke (SC Magdeburg, 2814 P.) und Paul Schlenker (LAC Erdgas Chemnitz, der im Ballwurf mit 79,50 m glänzte auf die nachfolgenden Ränge verweisen. Am besten bewertete Roman Zöller, der sich in der Vergangenheit zwei Jahre mit verschiedenen Verletzungen herumplagen musste, seine Weitsprung-Leistung von 6,42 m.

Luc Langer erfüllte Erwartungen

Vor zwei Woche schraubte Luc Langer (SC Potsdam) in Königswusterhausen die DLV-Bestmarke im Block Lauf der Klasse M 14 auf 3.224 Punkte. Dies stempelte ihn zum Favoriten für Lage. Von Nervosität zeigte der Schützling von Ex-Hochspringer Tibor Szabo (Bestleistung 2,05m) keine Spur.

Luc  Langer, der eine Sportschule in Potsdam besucht, ließ keinen Zweifel an seinem sicheren Erfolg mit 3.099 Punkten vor Marius Karges (TV Friedrichstein, 2972 P.) und Joey Lukacs (LC Erdgas Chemnitz, 2.900 P.) aufkommen. Der (noch-) 13-Jährige, der stattliche Körpermaße (1,94 m, 80 kg) hat, beförderte den Diskus in seiner Alterskategorie schon auf 53,40 m. Zudem hat er im Judo schon einmal einen Landestitel gewonnen.

Eddie Reinholz (SC Neubrandenburg) war im Block Sprint/Sprung als Bester nach Lage angereist. Daher kommt sein sicherer Erfolg mit 2.814 Punkten vor Oliver Koletzko (TSG Wehrheim, 2.757 P.) und Leon Hausmann (HNT Hamburg, 2737 P.) nicht überraschend. Der frühere Fußballspieler, der wegen eines Trainers der Kickerei adé sagte, steigerte sich bei seinem Erfolg um 52 Punkte. Auch im Speerwerfen konnte er mit 40,29 m eine persönliche Bestleistung für sich notieren.

Fußball hat auch Niklas Friedel (LG Niederbarnim/Werneuchen) gespielt, bevor er sich vor zwei Jahren für die Leichtathletik entschied. Dieser Schritt war für ihn goldrichtig, denn er konnte in Lage nach seinem Erfolg im Block Lauf der Klasse M 14 mit 2.645 Punkten vor Julius Max Löwe (Dresdner SC, 2.601 P.) und Tristan Becker (TSV Klausdorf, 2.543 P.) das begehrte Gold in Empfang nehmen. Herausragend war bei ihm vor allem seine Weitsprung-Leistung von 5,71 m.

Viel Lob gab es nach der zweitägigen Veranstaltung für die vorbildliche Durchführung der Titelkämpfe. „Man hat gespürt, dass das Kampfrichter- und Organisationsteam recht Mehrkampf erfahren ist. Von dem hohen Standard in Lage haben alle Beteiligten profitiert. Erfreulich ist auch, dass die Stadt Lage sehr Leichtathletik freundlich ist und recht viel in die Anlagen investiert hat. Dadurch wird auch langfristig dieser Standort gesichert", betonte der stellvertretende Vorsitzende des Bundesausschusses Jugend, Dominic Ullrich.

Auffallend war, dass in Lage von den knapp 300 Teilnehmern doppelt soviele Mädchen wie Jungen starteten. „Einen genauen Grund kann ich nicht nennen. Vielleicht entspricht dieses Zahlenverhältnis aber dem allgemeinen DLV-Trend. Danach wird die Leichtathletik immer weiblicher", befand Dominic Ullrich.

Kritisiert wurde von einigen Trainern und Übungsleitern, dass die Teilnehmer an den Deutschen U16-Blockwettkämpfen nicht mehr an den Deutschen U16-Mehrkampfmeisterschaften teilnehmen dürfen. Dominic Ullrich steht voll und ganz hinter diesem Passus: „An  dieser Regelung wollen wir auch in Zukunft festhalten, denn die Wettkampfhäufigkeit soll in dieser Altersklasse moderat bleiben. Schließlich haben wir für die betreffenden Mädchen und Jungen noch die deutschen U16-Meisterschaften, deren Erprobungsphase wir gerade um drei weitere Jahre verlängert haben.“