Gina Lückenkemper sprintet beim ISTAF in Berlin aufs Treppchen

Mehr als 12.000 begeisterte Zuschauer, eine Licht- und Soundshow der Superlative und Weltklasse-Leichtathleten en masse: Das ISTAF Indoor am Freitagabend in der proppenvollen Mercedes Benz Arena in Berlin wurde zum Leichtathletik-Spektakel der Extraklasse. Mittendrin: Gina Lückenkemper, der Sprint-Youngster der LG Olympia Dortmund. Und wie vor neun Tagen in Düsseldorf sprintete sie als beste Deutsche ins Ziel.

Ein Lächeln auf den Lippen, ein Winken ins Publikum: Gina Lückenkemper genoss den Auftritt über 60 Meter beim spektakulären ISTAF Indoor. Speziell im Vorlauf kam sie nach einem ausbaufähigen Start (Reaktionszeit: 0,206 Sekunden) gut ins Rollen und holte sich in 7,23 Sekunden Rang zwei hinter Düsseldorf-Siegerin Olesya Povh (Ukraine). Schon am Start verlor sie fünf Hundertstel auf die Hallen-Spezialistin, im Ziel betrug der Abstand dank einer starken zweiten Rennhälfte nur noch zwei Hundertstel. „Es hat ja jeder gesehen, dass der Start nicht gut war. Ich hatte technische Fehler. Aber was soll man machen, man muss weiterlaufen. So bin ich schlussendlich zufrieden mit meiner Zeit“, sagte die EM-Dritte über 200 Meter.

Im Finale ein ähnliches Bild – nur dass Olesya Povh einen noch besseren Start erwischte. Gina Lückenkemper hetzte hinterher und konnte in 7,24 Sekunden noch Rang drei vor der Bestzeit laufenden Chantal Butzek (LC Paderborn; 7,25 sec) und Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; 7,28 sec) holen. Deutschlands Jahresbeste Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) hatte nach einem Fehlstart im Vorlauf das Finale verpasst. Dort war die Ukrainerin eine Klasse für sich und entschied in 7,14 Sekunden das Rennen für sich. Schon am Start hatte die LGO-Sprinterin sich sechs von zehn Hundertstelsekunden Rückstand eingehandelt. Durch ihren enormen Endspeed schaffte es Gina Lückenkemper allerdings trotzdem noch aufs Treppchen. „Ich habe noch Potenzial und bin gespannt, was ich mit einem ordentlichen Start laufen kann. Es war eine richtig coole Atmosphäre, da freue ich mich schon auf das nächste ISTAF“, sagte die Soesterin.

Für die Studentin der Wirtschaftspsychologie steht am 18./19. Februar der nächste Wettkampf und damit der nationale Höhepunkt der Hallensaison an: die Deutschen Meisterschafen in der Arena Leipzig. Schon sechs deutsche Sprinterinnen haben die Hallen-EM-Norm von 7,28 Sekunden unterboten. Darunter natürlich auch Gina Lückenkemper mit ihrer Bestzeit von 7,19 Sekunden. „Das ISTAF heute war schon ein erstes Abtasten für Leipzig. Wir können uns wirklich auf eine extrem spannende DM freuen“, blickte Gina Lückenkemper in den Katakomben der Mercedes Benz Arena schon Richtung Leipzig. Bei dieser Ausgangslage dürfte das 60-Meter-Finale am kommenden Samstag eine der Höhepunkte der Hallen-DM werden.

Chantal Butzek hat gute Aussichten bei der DM in Leipzig

 

In Leipzig wird auch Chantal Butzek bei der Titelvergabe ein ernsthaftes Wort mitreden. Die 19-jährige Paderbornerin, die bei den NRW-Meisterschaften in Leverkusen noch über Startschwierigkeiten klagte, war in der Bundeshauptstadt nur einen Hauch langsamer als Gina Lückenkemper und erfüllte mit ihren 7,25 Sekunden die Norm für die Hallen-Europameisterschaften vom 3. bis 5. März in Belgrad (Serbien).