Geburtstagsjubilar Wolfgang Franke kann seinen Ruhestand noch nicht genießen

2004 zog Wolfgang Franke mit seiner Frau Ute von Dortmund nach Bestwig, um dort seinen Ruhestand genießen zu können. Doch daraus wurde (bisher) noch nichts, denn der pensionierte Postbeamte, der am 11. Mai seinen 75. Geburtstag feiert, hat sich seit 51 Jahren mit Haut und Haaren der Leichtathletik verschrieben. Nun teilt er das Los mit vielen anderen Ehrenamtlichen: Er findet keinen Nachfolger.

Daher fährt Wolfgang Franke mehrfach in der Woche die 80km-lange Strecke von Bestwig nach Dortmund, um als Kreissportwart an Sitzungen teilzunehmen und Veranstaltungen zu organisieren. Als für noch als Trainer tätig war, sah man ihn fast täglich in Dortmund.

Da gab es Zeiten, in denen der unermüdliche Leichtathletik-Mitarbeiter einschließlich der vielen Wettkampffahrten auf 20.000 Kilometer pro Jahr kam.

„Ich habe das Glück, dass ich nur eine Autominute von der A 46 entfernt wohne und bis zum Stadion Rote Erde, abgesehen vom Teilstück auf der B 1 in Dortmund, nur Autobahnen nutzen kann. Wenn ich wie früher über die Dörfer fahren müsste, hätte ich mich wahrscheinlich schon längst zurückgezogen,“ ist sich Wolfgang Franke ziemlich sicher.

Bei seinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten kommt der Wahl-Sauerländer locker auf eine 40-Stunden-Woche. Er bemitleidet sich nicht selbst, sondern strahlt vielmehr eine große Zufriedenheit aus, denn durch sein großes Engagement hält er den Kontakt zu den Dortmunder Leichtathleten, mit denen er schon viele Sternstunden erlebt.

Wolfgang Franke hilft er, wo er nur helfen kann. Als sich vor einigen Jahren bei der LG Olympia Dortmund niemand mehr um das Startpass- und Meldewesen kümmerte, übernahm er auch diesen Aufgabenbereich. Auch die alljährlich erscheinende Kreisbesten-Liste ist inzwischen sein Werk.

Nur mit seinem großen Fleiß, seinen zahlreichen Erfahrungen und seiner unerschöpflichen Begeisterung für die Leichtathletik kann er die tägliche Arbeitsfülle meistern.

Seine Frau gibt ihm den entsprechenden Rückhalt

Die große Liebe zu dieser Sportart fand er 1966, als er auf dem Sportplatz seine Frau Ute kennen lernte, die in den Folgejahren bei seinem unermüdlichen Engagement immer sein großer Rückhalt war und auch heute noch ist.

Zuvor war Wolfgang Franke in der katholischen Jugendarbeit aktiv und konnte viele Ideen und Modelle aus diesem Bereich auch in der Leichtathletik umsetzen. Als Trainer des PTSV Dortmund und der LG Olympia Dortmund holte er mehrere Deutsche Meisterschaften und zahlreiche Landestitel nach Dortmund. Unter anderem führte er Athletinnen wie Esther Oefner, Anna-Katharina Weller, Stefanie Pähler und Katharina Grompe in die deutsche Spitzenklasse. Eine Herzensangelegenheit ist ihm dabei vor allem die Schülerarbeit.

Auf Kreisebene ist der engagierte Leichtathletik-Mitarbeiter, der aufgrund seiner Fachkenntnisse, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit überall beliebt ist, seit 1980 als Kreissportwart tätig und führt in dieser Funktion bis 20 Veranstaltungen pro Jahr durch.

In Dortmund sagt man offen: „Ohne Wolfgang Franke würde in der Dortmunder Leichtathletik nicht mehr allzu viel laufen.“ Einen Zeitpunkt, wann für ihn endlich Schluss sein wird, möchte der frühere Postbeamte nicht nennen, denn er möchte nicht das Feld räumen, bevor ich einen geeigneten Nachfolger gefunden hat- und das kann noch lange dauern.

Dennoch hält er weiter eifrig Ausschau nach dieser Person: Schließlich möchte er mehr Zeit für seine Familie und seinen Rauhaardackel „Flocke“ haben sowie endlich seinen verdienten Ruhestand genießen können.