Fußballmuseum: Talkreihe startet mit Gumbrecht und Tuchel

Gipfeltreffen im Deutschen Fußballmuseum! Zum Auftakt der neuen Gesprächsreihe SPIELKULTUR der DFB-Kulturstiftung treffen sich am 12. Februar in Dortmund zwei Fußball-Visionäre: BVB-Coach Thomas Tuchel und Hans Ulrich Gumbrecht, einer der einflussreichsten deutschen Geisteswissenschaftler, diskutieren mit Moderator Christoph Biermann (Chefredakteur 11 Freunde) über fußballkulturelle Fragen, die weit über die Tagesaktualität hinausgehen.

Hans Ulrich Gumbrecht lehrt an der Universität Stanford in Kalifornien und lebt damit nach eigenem Bekunden dort, „wo sich das 21. Jahrhundert ereignet“. Thomas Tuchel stellt seine Arbeit in einem der emotionalen Epizentren des deutschen Fußballs auf den Prüfstand. Beide – der 68-jährige Philosoph und der 43-jährige Bundesligatrainer – denken und arbeiten also an für ihre Branchen ganz besonderen Orten: im Westfalenstadion, nahe des Silicon Valley. Beide gelten in ihren Branchen als Vordenker. "Riskantes Denken" heißt einer der bekanntesten Essays des Komparatisten Gumbrecht. Eine Disziplin, die auch Tuchel glänzend beherrscht. Die DFB-Kulturstiftung bringt sie zum Auftakt der Reihe SPIELKULTUR zusammen auf die Bühne im Deutschen Fußballmuseum.

In seinem Aufsatzband „Lob des Sports“ bekannte Hans Ulrich Gumbrecht, dass ihn außerhalb seines Berufes „die Welt des Sportes und der Stadien“ wegen der „Momente der Intensität und des ästhetischen Genusses“ am meisten faszinierten. Lieblingsobjekt seiner Fußball-Leidenschaft ist seit Jahrzehnten der BVB. Der Romanist und Publizist wurde 1989 auf den Lehrstuhl für Komparatistik an der Stanford University berufen. Zahlreiche Ehrendoktorwürden, unter anderem von den Universitäten in Montreal, Sankt Petersburg und Lissabon, dokumentieren seinen Ruf als einer der weltweit einflussreichsten deutschen Geisteswissenschaftler.

Wie nur wenige andere Trainer steht Thomas Tuchel für einen modernen, taktisch hoch anspruchsvollen Tempo- und Angriffsfußball und gilt als kritischer und kluger Denker über das Fußballtagesgeschäft hinaus. Mit gerade Mitte 30 übernahm er 2009 als Cheftrainer den 1. FSV Mainz 05 und galt bereits vor seiner Vertragsunterzeichnung bei Borussia Dortmund 2015 nach einem Sabbatjahr europaweit als einer der spannendsten Trainer seiner Generation. 2011 wurde Tuchel mit dem Trainerpreis des Deutschen Fußball-Bundes und 2015/16 mit dem Trainerpreis der Spielergewerkschaft VDV ausgezeichnet.

SPIELKULTUR, eine neue Gesprächsreihe der DFB-Kulturstiftung, bringt die beiden klugen Köpfe nun also zu einem 90-minütigen Gespräch auf die Bühne. Wer allerdings ein Gespräch über das bevorstehende Champions-League-Achtelfinale oder die Rolle von Mario Götze erwartet, wird aber nicht auf seine Kosten kommen. Im Mittelpunkt des neuen fußballkulturellen Gesprächsformats stehen Themen, die über die Tagesaktualität hinausgehen. Zum Beispiel das Verhältnis zwischen „schönem“ und effizienten Fußball, oder die spannende Frage nach dem Anteil von Planbarkeit und Zufall im weltweit beliebtesten Spiel.

Durch zweimal 45 intensive Minuten Fußballdenkens und –diskutierens führt mit Christoph Biermann (Chefredaktion 11FREUNDE) einer der profiliertesten Fußballpublizisten, zweimal ausgezeichnet für das „Fußballbuch des Jahres“ und Gründungskurator der DFB-Kulturstiftung.

Eine Veranstaltung der DFB-Kulturstiftung im Deutschen Fußballmuseum

Ticketbestellung über die Internetseite des Deutschen Fußballmueseums
Preis: 18,00 Euro pro Ticket (Abendkasse: 20,00 EUR)
Datum: 12.02.2017 um 19 Uhr
Einlass: ab 18:30Uhr