Mit seiner außergewöhnlichen Fitness und bemerkenswerten Ausdauer repräsentiert Klemens Wittig eine neue Generation von Senioren, die körperlich und geistig noch recht aktiv sind. „Ich bin immer ein agiler Typ gewesen und habe nie mit dem Sport aufgehört. Das ist im Grunde genommen mein Erfolgsrezept. Wer gesund ist, sollte auch im fortgeschrittenen Alter noch Sport treiben. Dann bleibt man lange fit und kann das Leben weiter genießen", betont Klemens Wittig.
Der mehrfache Senioren-Welt- und Europameister ist sehr diszipliniert und lässt sich daher im Training nicht hängen. Wöchentlich kommt er auf einen Umfang von 50 bis 70 Kilometern. „Ich habe natürlich gute Gene und ein gewisses Talent, aber in erster Linie bin ich ein Fleißläufer. Wer eine schnelle Marathonzeit erzielen möchte, muss Trainingsweltmeister sein. Fitness kann man nicht kaufen, die muss man sich erarbeiten", erläutert Klemens Wittig.
Wichtig ist für den laufbegeisterten Rentner, der bei einer Körperlänge von 1,75 m lediglich 63 Kilogramm auf die Waage bringt, auch eine gesunde Ernährung. So isst er sehr viel Gemüse und Obst, beim Frühstück immer sein Müsli und im Laufe des Tages einen Jogurt. Auch Fleisch steht bei ihm auf dem Speiseplan, aber nicht im Übermaß. Zucker meidet er vollständig
Klemens Wittig, der zwei Töchter und vier Enkelkinder hat, engagiert sich nicht nur im Sport, sondern auch in der Kirche. So ist beziehungsweise war er in der St. Antonius-Gemeinde in Dortmund-Brechten in verschiedenen Gremien aktiv. Zudem übernimmt er noch den Lektorendienst, hilft bei Gemeindefesten und engagiert sich beim Einsammeln und Verpacken von Kleiderspenden für Namibia. Immer, wenn Hilfe benötigt wird, ist Klemens Wittig zur Stelle.
Für den früheren Werksleiter der Hoesch-Spundwand GmbH bildete sein kirchliches Engagement die Brücke zur Leichtathletik. Jahrelang betreute er in den Sommerferien die Jugendfreizeiten der Brechtener Kirchen-Gemeinde in Lenste an der Ostsee.
Wittigs Marathonbestzeit steht bei 2:50:16 Stunden
Als Klemens Wittig spürte, dass er im Alter von 40 Jahren mit den Jugendlichen sportlich nicht mehr Schritt halten konnte, hörte er auf zu rauchen (bis zu 40 Zigaretten am Tag) und begann zu laufen. Wettkampfmäßig debütierte er über 25 Kilometer mit 1:40 Stunden. Bei seinem ersten Marathon war er nach 3:18 Stunden im Ziel. Seine absolute Bestzeit über die klassische Distanz erzielte er 1993, als er bei den deutschen Marathonmeisterschaften in Hannover in der Klasse M 55 2:50:16 Stunden den fünften Platz belegte.
Trotz seiner 82 Jahre ist bei Klemens Wittig, der auch ein begeisterter Radsportler ist, jede Faser seines Körpers noch auf Leistung eingestellt. Seine verständnisvolle Ehefrau Gerda unterstützt ihn in allen Belangen.
Sein Ehrgeiz ist seiner umfangreichen sportlichen Visitenkarte ungebrochen, denn er möchte noch lange fit bleiben, und Laufen ist für ihn die beste Medizin.
Der Sender Sky porträtierte den außergewöhnlichen Senioren-Langstreckler in der vergangenen Woche in einem dreiminütigen Beitrag.