Freunde der Leichtathletik unterstützen das Stabhochsprung-Camp des DLV

Der Stabhochsprung ist eine akrobatische Übung, bei der in Bruchteilen einer Sekunde viele Bewegungsabläufe miteinander koordiniert werden müssen. Diese komplexe Disziplin sollte man somit nur unter der Anleitung erfahrener Trainer erlernen. Daher führte der Deutsche Leichtathletik-Verband ein dreitägiges Stabhochsprung-Camp in Leverkusen durch, an dem 26 junge Stabis mit ihren Heimtrainern teilnahmen. Unterstützt wurde die Maßnahme von den „FREUNDEN der Leichtathletik“.

„Ohne deren Hilfe hätten wir diesen Lehrgang gar nicht durchführen können. Daher möchten wir uns ganz herzlich bei den FREUNDEN  bedanken“, erklärte DLV-Trainerin Christine Adams zum Abschluss der dreitägigen Schulungsmaßnahme.

Das Programm, das die frühere fünffache deutsche Stabhochsprungmeisterin zusammen   mit ihrem Trainer-Kollegen Stefan Ritter konzipiert hatte, war voll gepackt mit Praxis, Theorie und vielen Einzelgesprächen. Das praktische Training bestand  aus einem angeleiteten Technik-Training, einer Laufschulung mit und ohne Stab, Turnen sowie  einer Technik- und Videoanalyse. Auch Männer-Bundestrainer Jörn Elberding führte verschiedene praktische Übungen mit den Youngstern durch und gab zahlreiche Tipps.

Die Vorraussetzungen waren ideal. So standen den  jungen Springerinnen und Springern im Alter von zwölf bis 16 Jahren vier Anlagen zur Verfügung- zwei im Freien und zwei in der Halle. Das Hotel Fück lag in unmittelbarer Nähe der Fritz-Jacobi-Anlage, so dass es keine Zeitverluste durch lange Anfahrten gab. Mit zum Gelingen des Camps hat auch das gute Spätsommerwetter beigetragen, das viele Praxisübungen im Freien ermöglichte.

Hanne Ziemek zeigte sich begeistert

Die zweite FdL- Vorsitzende, Hanne Ziemek, schaute am ersten Tag des Camps   bei den jungen Höhenjägern vorbei und zeigte sich begeistert: „Alle waren mit großem Eifer bei der Sache. Ihnen standen mit Christine Adams und Stefan Ritter zwei absolute Fachleute zur Seite. Als  FREUNDE haben  wir das Geld bei diesem Camp auf jeden Fall recht gut angelegt.“

Der westdeutsche U26-Meister im Stabhochsprung, Aaron Thieß (LC Solbad Ravensberg), bereute nicht, dass er für seine Teilnahme am Camp, seinen Start bei den zeitgleich stattfindenden westfälischen U16-Meisterschaften in Hagen sausen ließ. „Es war unwahrscheinlich cool,“ freute sich Aaron, „sich  mit den anderen Springern, die man sonst nur von Wettkämpfen kennt, einmal drei Tage lang austauschen zu können. Durch die frühzeitige Förderung können wir Fehler rechtzeitig vermeiden. Mir hat daher das Camp sehr viel gebracht.“ 

Die Maßnahme stand auf einem recht hohen Niveau, denn alle Springerinnen und Springer hatten bereits bei Wettkämpfen die Höhe von drei Metern und mehr  gemeistert. Die Bewerbungen von zehn  Jungen und Mädchen, die lediglich eine Bestleistung knapp über zwei Meter aufzuweisen hatten, mussten leider abgelehnt werden.

Wer im Stabhochsprung erfolgreich sein möchte, muss  Spaß an komplizierten Bewegungsabläufen, denn Sprint- und Sprungfähigkeiten reichen nach Aussage von Christine Adams allein  nicht aus.

Sven Schilling, Turntrainer beim TSV Bayer Leverkusen, führte daher mit den Talentis tabspezifische Boden- und Rückübungen  durch. „Es braucht nicht unbedingt ein Doppelsalto mit Schraube zu sein, aber ein gewisses turnerisches Niveau ist absolut erforderlich. Bei unserem Camp war ich überrascht von der guten Beweglichkeit  der Teilnehmer“, berichtete  Christine Adams. Sie zog in diesem Zusammenhang  einen Vergleich zu ihrem Training beim TSV Bayer Leverkusen zog. Dort erscheinen manchmal Jungen und Mädchen, die Stabhoch springen wollen und keine Rolle rückwärts beherrschen. Die frühere 4,66m-Springerin will die turnerischen Qualitäten allerdings nicht überbewerten: „Ich habe lieber einen Springer, dem ich das Turnen beibringen soll als einen Super-Turner dem ich das Laufen und Springen vermitteln muss.“

Do-it-Yourself- Methoden sind  im Stabhochsprung   wegen des hohen Risikos weniger angebracht. „Daher haben wir auch die Heimtrainer, die keine Kosten  zu tragen brauchten, mit nach Leverkusen eingeladen, denn wir benötigen auch Fachleute in den kleineren Vereinen. Nur  Bildchen anschauen und dann springen, ist keine gute Idee, denn es schleichen sich sehr schnell Fehler ein,  und es wird dann richtig gefährlich. Wenn ich sehr weit weg wohne von einem Verein, der Stabhochsprung betreibt,  wird es wohl nichts damit. Ich mache auch keine Hammerwurf-Gruppe auf, weil ich keine Ahnung vom Hammerwerfen habe“, betonte  Christine Adams.

Die Ex-Höhenjägerin vertritt die Meinung, dass ein Stabhochsprung-Trainer möglichst über eigene Sprungerfahrungen verfügen sollte, denn so er kann er sich besser in die komplizierten  Bewegungsabläufe dieser Disziplin hineinversetzen.

Ein Problem bilden für die jungen Talente  die Stäbe, die mit den Jungen und Mädchen „mitwachsen“  müssen. Wenn ein Verein nicht über einen entsprechenden Stabpool verfügt, stößt ein Springer sehr schnell an seine Grenzen. 350 Euro kostet ein einfacher Stab. Nach oben gibt es kein Limit.

Daher freuen sich die jungen Stabis über jegliche  Unterstützung, denn ohne die Hilfe von außen müssen sie auf Höhenflüge verzichten. Ihr großer Dank gilt daher auch den FREUNDEN, ohne deren Beitrag das Stabhochcamp 2016 nicht zustande gekommen wäre.