Im Jahr 2013 zog sich Günter Erfkamp endgültig aus dem Fußballgeschehen zurück. Natürlich nicht, ohne auf großer Bühne noch einmal entsprechend gewürdigt und verabschiedet zu werden. Der damalige FLVW-Präsident Hermann Korfmacher überreichte dem Lagenser auf dem Verbandstag in der Bielefelder Stadthalle den FLVW-Ehrenring – die zweithöchste Auszeichnung des Verbandes.
Erstes Ehrenamt mit 17 Jahren
Bis dato hatte der 1931 in Gelsenkirchen geborene Erfkamp sein Leben wie kaum ein Zweiter dem Fußball in Westfalen verschrieben. Nach dem Krieg ging es für den damals 14-Jährigen vom Ruhrgebiet ins ostwestfälische Lage, wo er bei TuRa Heiden auch schnell eine sportliche Heimat fand. Bereits als 17-Jähriger übernahm der Schalke 04-Anhänger Verantwortung als Schülerwart und Jugendobmann der TuRa, später führte er den Verein insgesamt 18 Jahre als 1. Vorsitzender.
Und auch der FLVW-Kreis Detmold wurde schnell auf den engagierten TuRaner aufmerksam. „Es war schon immer mein Antrieb, junge Menschen zu lenken und zu leiten“, sagte Erfkamp 2013 der Lippischen Landeszeitung. Als Kreisjugendübungsleiter und Kreisjugendobmann verantwortete er nicht nur die Jugend- und Auswahlmannschaften des ostwestfälischen Kreises, sondern fungierte auch als Brückenbauer in einer Zeit, als deutsche Gäste im Ausland nicht gern gesehen waren. "Es gibt wohl kein europäisches Land, in das ich keine Jugendgruppen begleitet habe", erinnerte sich Erfkamp, als er Jugendbegegnungen organisierte, die ihn sogar bis in die Türkei oder an die US-amerikanische Westküste führten.
Walaschewski würdigt „Vollblut-Ehrenamtler“
1998 stieg der verheiratete Familienvater vom Kreisjugendobmann zum Vorsitzenden des FLVW-Kreises Detmold auf. Zu diesem Zeitpunkt war er schon mit der DFB-Verdienstnadel, den FLVW-Ehrennadeln in Silber und Gold sowie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1995) ausgezeichnet worden. 2013, nach 15 Jahren an der Spitze des Kreises, machte Erfkamp Platz für Nachfolger Gottfried Dennebier. „Mit ihm verlieren wir einen hochgeschätzten Kreisvorsitzenden und zuletzt Ehrenvorsitzenden des FLVW-Kreises Detmold. Er hat fast sein ganzes Leben den Fußballsport im Kreis Detmold und Westfalen geprägt. Wir trauern um einen Förderer des Sports, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden“, sagt der aktuelle Kreisvorsitzende.
Und auch in Kaiserau wird man Günter Erfkamp vermissen. „Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer für die gute Sache und Vollblut-Ehrenamtler, wie es nur wenige gibt. Der FLVW ist Günter Erfkamp zum großen Dank verpflichtet. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und allen Angehörigen“, sagt FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski.