FLVW-Mannschaftskämpfe in Kreuztal stellen Athleten auf harte Probe

Die FLVW-Mannschaftskämpfe 2018 waren am zweiten Wettkampftag nichts für Weichlinge. Am frühen Sonntagnachmittag öffnete der Himmel über Kreuztal seine Schleusen, es wurde unangenehm kalt und die Sichtverhältnisse verschlechterten sich zunehmend. Daher musste sogar das Flutlicht eingeschaltet werden.

Trotzdem hielten die jungen Athletinnen und Athleten sowie die Betreuer und Kampfrichter tapfer durch, sodass die Veranstaltung nach einer 20-minütigen Unterbrechung noch regulär über die Bühne gebracht werden konnte.

„Ein Abbruch stand für uns nicht zur Debatte, denn die Vereine hatten teilweise recht weite Anfahrtswege. Bei den noch anstehenden Wettkämpfen ergab sich für uns kein erhöhtes Verletzungsrisiko, sodass wir uns zum Weitermachen entschlossen. Im Nachhinein haben wir mit unserer Entscheidung richtig gelegen, denn der Himmel klärte sich gegen Ende der Veranstaltung zunehmend auf", betonte Leichtathletik-Jugendwartin Lara Dietz.

Das miserable Wetter am Sonntag bot keine guten Voraussetzungen für außergewöhnliche Leistungen. Dennoch gab es einige starke Auftritte. So meisterte Charlotte Haas (StG Bünde/Löhne) im Hochsprung der Klasse U18 trotz des nassen Anlaufs respektable 1,72 m und sprang damit acht Zentimeter höher als Melanie Struwe (LAC Velting Hochsauerland). Da die amtierende deutsche U18-Hochsprungmeisterin (Bestleistung 1,80 m) auch eine gute Mehrkämpferin (4.214 P.) ist, stellte sie sich anschließend noch in den Dienst ihrer Mannschaft und sammelte weitere wichtige Punkte im Weitsprung mit 4,92 m, im Speerwerfen mit 26,08 m und in der 4 x 100-m-Staffel mit 54,70 Sekunden.

„Bei dem erbärmlichen Wetter bin ich mit meinen Leistungen zufrieden. Zudem war das für mich mein letzter Saison-Wettkampf. Da fehlte bei mir ein wenig die Frische", berichtete die Athletin von André Düsterhof, die wegen des Starkregens innerhalb von drei Stunden dreimal ihr Trikot wechseln musste.

StG Olpe/Fretter feiert souveränen Erfolg

Da die StG Bünde/Löhne mehrere Athletinnen für das Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ abstellen musste, trat die Startgemeinschaft aus Ostwestfalen mit einem ersatzgeschwächten Team in Kreuztal an und musste sich in der Teamwertung der weiblichen Jugend U18 mit dem dritten Platz (6.658 P.) begnügen. Der Titel ging in dieser Klasse an die glänzend aufgelegten Nachwuchsathletinnen der StG Olpe/Fretter, die bei der Endabrechnung mit 7.079 Punkten einen komfortablen Vorsprung vor der LG Kreis Gütersloh 09 (6.670 P.) hatten. Herausragend bei der siegreichen Startgemeinschaft waren Emma Rhese (12,62 Sek.) und Annica Deblitz (12,64 Sek.), die über 100 Meter keine Spur von Saisonmüdigkeit zeigten. Zusammen mit Julia Hippler und Christin Schneider glänzten die beiden auch noch in der 4 x 100-m-Staffel mit vorzüglichen 49,64 Sekunden. „Mit Marlitt Spille und Franka Linse sind uns zwei wichtige Athletinnen ausgefallen. Sonst wäre unser Erfolg wahrscheinlich noch größer ausgefallen, aber diese Meisterschaften sind ja nicht nur für die Top-Leute, sondern auch für die zweite Reihe gedacht", kommentierte Coach Dieter Rotter.

Für eine weitere Top-Leistung bei der weiblichen Jugend U18 sorgte Pia Northoff, die im Kugelstoßen trotz des späten Saisonzeitpunkts mit respektablen 14,20 m nur knapp unter ihrer persönlichen Bestleistung von 14,47 m blieb und damit die mit Abstand beste Tagesleistung erzielte.

Pia Northoff, die in Kreuztal von Michael Striewe betreut wurde, hat sich bei diesen Titelkämpfen zum letzten Mal in den Dienst der Startgemeinschaft SVU-BTG-TuSJ Bielefeld gestellt, weil sie ab 2019 für den TV Wattenscheid startet. Nach ihrem Wettkampf in Kreuztal ging es für sie schnell nach Hause, denn sie musste sich noch für einige Klausuren vorbereiten, die sie aufgrund ihrer umfangreichen sportlichen Aktivität verpasst hatte.

Bei der männlichen Jugend U18 (Gruppe 2) nutzte die LG Kindelsberg Kreuztal ihren Heimvorteil und setzte sich mit ausgezeichneten 8.304 Punkten souverän vor der StG Ibbenbüren/Recke (7.817 P.) und dem SV 1860 Minden (7.804 P.) durch.

Eifrigster Punktesammler bei der siegreichen LG war Niklas Born, der in drei Einzeldisziplinen im Einsatz war und dabei Leistungen von 11,76 Sekunden über 100 m, 50,03 m im Speerwerfen und 14,00 m im Kugelstoßen erzielte. Darüber hinaus gehörte er der 4 x 100-m-Staffel an, die in der Besetzung Jonathan Schröder, Niklas Born, Robin Engel und Jannis Kozian mit vorzüglichen 45,31 Sekunden glänzte. „Das war noch einmal eine top Zeit zum Saisonabschluss und das trotz des Regens“, befand Sprintcoach Adalbert Roßbach. Niklas Borns Vater ist Thorsten Born, der seit 2014 als Trainer für die LG Kindelsberg Kreuztal tätig ist. Während seiner aktiven Zeit wurde er mit seinem Verein Deutscher Vizemeister im Zehnkampf.

Am ersten Wettkampftag, über den an dieser Stelle in Kürze ein weiterer Bericht folgt, begeisterte Leni Otte in der Klasse W13 mit der neuen westfälischen Höchstleistung von 9,12 Sekunden über 60 m-Hürden. Hervorragend aufgestellt war der Nachwuchs des TV Wattenscheid, der bei den Jüngsten in drei Klassen (WU14, MU12 und WU12) zu Titelehren kam.

Die zweitägigen Titelkämpfe wurden trotz des schlechten Wetters vom Kreis Siegen-Wittgenstein mit Klaus Ruschin an der Spitze und von der örtlichen LG Kindelsberg Kreuztal, für die vor allem Ayodele Buraimoh und Rolf Bernhausen im Einsatz waren, hervorragend durchgeführt.

Bernhard Bußmann lobt das Angebot für die zweite Reihe

Zum Abschluss der zweitätigen Titelkämpfe zog VLA-Vorsitzender Bernhard Bussmann ein äußerst positives Fazit: „Diese Meisterschaften haben gezeigt, dass der Teamgedanke in der Leichtathletik eine wichtige Rolle spielt, denn es herrschte an beiden Tagen eine große Begeisterung. Diese Titelkämpfe sind nicht nur wichtig für unsere Top-Leute, sondern auch für die zweite Reihe, die uns durch solche Angebote nicht verloren geht. Auch die Gruppe 3 hat voll und ganz ihre Berechtigung, denn sie unterstützt die Arbeit in den kleinen Vereinen.“