Favoritensturz: Fortuna Freudenberg erstmals Sieger des AOK-Hallenmasters

Nicht nur der Name ist neu, sondern auch der Sieger des AOK-Hallenmasters für B-Juniorinnen: Westfalenligist Fortuna Freudenberg aus dem Süden des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) sorgte für eine faustdicke Überraschung als er den Abonnement-Sieger, FSV Gütersloh 2009, im Finale mit 2:1 bezwang.

Nach über 1.100 Spielminuten, 92 Spielen und rund 164 Toren kannte die Freude bei der 14. Auflage des Hallenmasters für B-Juniorinnen keine Grenzen. Und dabei hatte es nach dem Kopfballtor von Inga Merschel und der 1:0-Führung für den Top-Favoriten in der 3. Finalminute nicht nach einem Erfolg des Außenseiters ausgesehen. Aber das Team um Trainer Sebastian Schirdewahn glaubte an sich und kämpfte sich ins Spiel zurück. In der 8. Spielminute gelang ihnen der Ausgleich und zwei Minuten vor dem Ende der Führungstreffer. Die mutige und konsequente Spielweise der Südwestfalen wurde belohnt. Der als Topfavorit gehandelte, mehrfache Sieger der Vorjahre, Bundesligist FSV Gütersloh 2009 - fand kein Mittel gegen den vermeintlichen Underdog, und so war das dann auch der Endstand. Der Jubel war grenzenlos.

Premiere: 14. Auflage nach Futsal-Regeln ausgespielt

24 überkreisliche B-Juniorinnen-Teams von der Bundesliga bis zur Bezirksliga gaben sich beim AOK-Hallenmasters für B-Juniorinnen in Ibbenbüren ein Stelldichein. Zwei Tage stand die Kreissporthalle im Zeichen von hochklassigem Mädchenfußball. Erstmals wurde dieses Sichtungsturnier als Futsal-Turnier gespielt. Mit kumulierter Foul-Berechnung, ohne Bande, auf Handballtore, mit der Vier-Sekunden-Regel und einer Nettospielzeit in der letzten Spielminute gab es einiges, was neu war für die Akteurinnen. Dank einer souveränen und unterstützenden Leistung und Begleitung des Futsal-Schiedsrichter-Teams um Thorsten Kaatz war die Umstellung für die Spielerinnen nur in den ersten Turnier-Begegnungen zu spüren.

Den Auftakt des Turniers machten traditionsgemäß die 24 Spielführerinnen als sie sich stellvertretend für ihre Teams gemeinsam für ein Turnier nach dem „respect-Gedanken“ und somit für Fair-Play einschwuren.

Bezirksligist TuS Recke überraschend im Viertelfinale

In drei Vorrundengruppen bestimmte dann der Ball das Geschehen. Nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ wurden die acht Viertelfinalisten ermittelt. Von den drei Bundesligisten konnte nur der FSV Gütersloh überzeugen und erreichte das Viertelfinale. Des Weiteren setzten sich die Regionalligisten SSV Rhade, Herforder SV, Arminia Bielefeld, Ibbenbüren sowie die Westfalenligisten Fortuna Freudenberg und Warendorfer SU in ihren Gruppen durch. Für eine Überraschung sorgte die Mannschaft vom TuS Recke, die sich als einziger Bezirksligist für die Runde der letzten Acht qualifizierte. Im Viertelfinale gegen den Herforder SV unterlag das Überraschungsteam dann auch denkbar knapp mit 3:4 im Sechs-Meter-Schießen.

Im Duell der Regionalligisten im ersten Viertelfinalspiel hatte sich Arminia Ibbenbüren mit 1:0 gegen SSV Rhade durchgesetzt. Der FSV Gütersloh gewann das Ostwestfalen-Duell klar mit 3:1 gegen Arminia Bielefeld und Fortuna Freudenberg bescherte der Warendorfer SU mit zwei Toren das Viertelfinal-Aus.

Im ersten Halbfinale standen sich dann der Ausrichter Arminia Ibbenbüren und FSV Gütersloh gegenüber. Und schon in diesem Match war zu sehen, dass der Vorjahressieger zu knacken war. 12 Minuten lang war es torlos geblieben. Erst im Sechs-Meter-Schießen entschied der FSV das Spiel mit 2:0 für sich und zog ins Finale ein. Im 2. Halbfinale setzte sich Fortuna Freudenberg mit 2:0 gegen den Herforder SV durch.

Im Spiel um Platz drei neutralisierten sich die Teams aus Ibbenbüren und Herford lange – am Ende stand es dann 1:1 und auch hier musste ein Sechs-Meter-Schießen entscheiden. Hier zeigte sich der Gastgeber souveräner und gewann am Ende mit 4:2.

Das abschließende Finale brachte dann bekanntermaßen den Turniererfolg für die Südwestfalen aus Freudenberg.

Während der Turniertage war das FLVW-Sichterteam vor Ort, um sich ein aktuelles Leistungsbild ihrer Auswahlschützlinge machen zu können oder sogar noch bisher unentdeckte Talente zu sichten.

Dem Modus nach Futsal-Regeln war es sicherlich auch zu verdanken, dass es viele enge, spannende Begegnungen gab und sehr hohe Spielergebnisse ausblieben. Mit rund 164 Toren war folgerichtig die Anzahl der erzielten Treffer im Vergleich zu den Vorjahren geringer.

Torjägerkanone für Meret Hohnstädt

Als beste Torschützin mit sechs Treffern wurde Meret Hohnstädt vom FSV Gütersloh durch den FLVW-Sichter Björn Lerbs mit der Torjäger-Kanone ausgezeichnet.

Den Schlusspunkt des Turniers setzte Dennis Epp, vom Hauptsponsor AOK, als er den großen Wanderpokal an die Spielführerin der Fortuna aus Freudenberg übergab. Alle Finalisten erhielten aus den Händen von GERMETA-Gebietsverkaufsleiter Stephan Langerbeck zusätzlich noch Futsalbälle für den Trainingsbetrieb.

Zum Abschluss bedankten sich Alexandra Spiekermann und Marianne Finke-Holtz (Kommission Mädchenfußball) beim Ausrichter Arminia Ibbenbüren, bei allen Teams, den Sichtern und den zahlreichen Zuschauer für die Unterstützung. Die Kommission zog eine positive Bilanz dieses Futsal-Turniers und freuten sich schon auf das Hallenmasters 2020 – dann zum 15. Mal.