„Der Doppelerfolg ist mir nicht einfach gefallen. Nachdem ich auf der Mittelstrecke bereits 100 Prozent gegeben hatte, musste sich mich auf der Langstrecke schon mächtig ins Zeug legen, um den Titel zu gewinnen", berichtete der Schützling von Michael Glass nach seinem Doppelerfolg.
Auf der Mittelstrecke hielt sich Fabian Dillenhöfer, der vier Wochen zuvor bei seinem Marathon-Debüt mit ausgezeichneten 2:24:28 Stunden aufwartete, zunächst nur auf den Plätzen fünf bis sieben auf. Nach circa drei Kilometern ging er in Führung und verteidigte diese sicher bis ins Ziel. „Meinen Marathonstart in Frankfurt hatte ich gut verdaut. Allerdings fehlen mir zurzeit noch die Schnelligkeit und Tempohärte. Diese werde ich mir erst in den nächsten Wochen im Training erarbeiten", kündigte der Doppelsieger von Herten an.
Fabian Dillenhöfer will während der Wintersaison in der Halle nur sporadisch in Erscheinung treten. Sein Ziel gilt vornehmlich den deutschen Crossmeisterschaften am 10. März 2018 in Ohrdruf, wo auch die Mannschaft der LG Olympia Dortmund, die in Herten den Titel in der Besetzung Fabian Dillenhöfer, Fynn Schwiegelshohn und Patrick Meinicke gewann, gute Chancen auf einen der vorderen Plätze hat.
Schwiegelshohn, der vor zwei Wochen an der Uni Bochum seine Promotion im Fach Elektrotechnik erfolgreich abschloss, verzichtete nach überstandenen Problemen mit seiner linken Achillessehne auf eine Titelverteidigung auf der Langstrecke. Mit seinem zweiten Platz auf der Mittelstrecke zeigte er sich unter den gegeben Bedingungen hochzufrieden – genauso wie der Drittplatzierte Sascha van Staa (LC Rapid Dortmund), der als Studienreferendar mit den Fächern Mathematik und Latein zurzeit den Sport ein wenig in den Hintergrund treten lassen muss.
Bei den gleichzeitig ausgetragenen Crossmeisterschaften des LV Nordrhein dominierte auf der Männer-Langstrecke Karol Grunenberg (TV Germania Überruhr), der auf der 10.400m-langen Distanz in 33:41 Minuten ungefährdet war. „Es war eine sehr abwechselungsreiche Strecke, die alles geboten hat, was ein Crosslauf bieten kann", kommentierte Grunenberg. Der Essener wird im kommenden Jahr für den FC Schalke 04 starten. Bei den Königsblauen hat er sich bereits der Trainingsgruppe von André Pollmächer angeschlossen.
Einer der besten NRW-Langstreckler, Amanal Petros (SV Brackwede), weilte nur unter den Zuschauern. Er fuhr von Herten direkt weiter nach Darmstadt, wo er sich einen Tag später für die Cross-EM qualifizieren wollte.
Bei den Frauen gelang der noch zur Klasse U23 gehörenden Solingerin Inga Hundeborn in 19:41 Minuten ein souveräner Start-Ziel-Sieg. „Es sah zwar locker aus, aber die Strecke mit den vielen Anstiegen war ganz schön anstrengend", erklärte die 21-jährige Medizinstudentin, die wegen eines Ödems im linken Fuß in diesem Jahr lange Zeit pausieren musste.
Aline Florian schnellste westfälische Frau
Schnellste in der westfälischen Wertung war U23-Läuferin Aline Florian (SV Brackwede) in 20:14 Minuten. In der Frauen-Kategorie setzte sich Isabelle Großkopff (LG Dorsten) in 20:24 Minuten vor Saskia Schmiemann (Teuto Riesenbeck, 20:48 Min.) durch.
Bei der männlichen Jugend U20 über 4.500m gab es einen souveränen Doppelerfolg für die Kamener Zwillinge Maximilian und Constantin Feist (15:42 bzw. 15:52 Min.). Tom Thiemann (LG Brillux Münster) erkämpfte sich in 16:05 Minuten den dritten Platz.
Eine starke Vorstellung boten auch die beiden Bielefelder Clemens Erdmann (10:08 Min.) und Florian Borchert (10:23 Min.), die bei der männlichen Jugend U18 den Sieg unter sich ausmachten. In der Klasse der weiblichen Jugend U18 demonstrierte Klara Koppe (TSG Dülmen) ihre große Klasse mit ihrem souveränen Erfolg in 11:49 Minuten vor Lara Reifers (LG Olympia Dortmund, 12:39 Min.). Deutlich knapper fiel der Erfolg für Kerstin Schulze-Kalthoff (LG Rosendahl) aus, die bei der weiblichen Jugend U20 in 12:02 Minuten vor den Zwillingen Lea und Nele Weike (12:05 Min.) und 12:11 Min.) lag.
Vorbildliche Organisation
Die Leichtathletik Spielvereinigung Herten (LA SV Herten) erwies sich wieder einmal mehr als ein hervorragender Gastgeber von Cross-Veranstaltungen. Das Team von Helmut Gronau präparierte den Parcours eine Woche lang. Unter anderem wurden 40 Tonnen Rindenmulch aufgetragen. Es gab von allen Beteiligten viel Lob. Die Hertener haben große Erfahrungen im Crosslauf, denn sie führten bereits die 18. Cross-Veranstaltung durch. Fünf davon waren Westfalenmeisterschaften.