Ex-Viertelmeiler Dr. Manfred Poerschke feiert seinen 85. Geburtstag

Bei bester Gesundheit feiert heute (26. Februar) Dr. Manfred Poerschke seinen 85. Geburtstag. „Für mein Alter fühle ich mich noch topfit. Hoffentlich bleibt das noch einige Jahre so", wünscht sich der ehemalige Viertelmeiler des OSV Hörde, der von den allermeisten Menschen viel jünger geschätzt wird.

Obwohl Dr. Poerschkes sportliche Glanztaten schon mehr als 60 Jahre zurückliegen, würde er mit seinem früheren Leistungspotential heute immer noch mit der deutschen Spitzenklasse Schritt halten können. Schließlich kann man von den Zeiten, die damals auf Aschenbahnen erzielt wurden, über 400 Meter eine Sekunde abziehen. Auch die früheren Spikes mit den langen Dornen haben mit den heutigen High-Tech-Produkten nur noch wenig gemeinsam.

Trotzdem brachte es der Geburtstagsjubilar auf Bestzeiten von 10,7 Sekunden über 100 m, 21,4 Sekunden über 200 m, 47,0 Sekunden über 400 m und 1:52,2 Minuten über 800 m. Seinen größten Erfolg feierte der frühere Langsprinter, der Dortmund immer die Treue hielt, am 30. Juni 1957 in Berlin, als er über 400 m in einem mitreißenden Rennen in 47,5 Sekunden den Olympiasieger von Melbourne, David Jenkins, schlug. Wenn Dr. Manfred Poerschke, der dreimal in Folge beim Berliner ISTAF den 400 m-Lauf gewann, von diesem Überraschungssieg berichtet, glänzen immer noch seine Augen. Dabei können sich auch seine anderen Erfolge sehen lassen. So belegte der 21-fache Länderkampf-Teilnehmer mit der deutschen 4x400-Meter-Staffel bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne den vierten Platz.

Dr. Poerschke engagierte sich auch als Trainer für den FLVW

Internationales Edelmetall holte er sich bei den Europameisterschaften 1958 in Stockholm, als er zusammen mit Carl Kaufmann, Karl-Friedrich Haas und Johannes Kaiser über 4x400 Meter auf den Silber-Rang kam. Der frühere deutsche Juniorenmeister (1955) ist stolz darauf, ein „Eigengewächs“ des damaligen OSV Hörde gewesen zu sein. Mit dem Verein, der in den 1950er und 60er Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Leichtathletik-Vereinen zählte, erzielte er 1957 über 4x400 Meter ausgezeichnete 3:08,9 Minuten. Diese Zeit markierte damals einen neuen Weltrekord für Vereinsstaffeln.

1961 bestritt der heute 85-Jährige seinen letzten Länderkampf. Dennoch verlor er anschließend nicht den Kontakt zur Leichtathletik, denn er engagierte sich 18 Jahre lang als Trainer für den OSV Hörde und den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). Den Ehrgeiz, den er auf der Laufbahn demonstrierte, bewies er später auch im Berufsleben. Als „Spätberufener“ studierte er zunächst an der Pädagogischen Hochschule Dortmund. Anschließend promovierte er im Fach Erziehungswissenschaften. In seinen letzten 20 Berufsjahren war Dr. Manfred Poerschke Leiter einer Fachschule.