Erik Balnuweit stürmt bei der Hallen-DM in Dortmund zum Hürdentitel

Seit zehn Jahren gehört Erik Balnuweit (TV Wattenscheid) der deutschen Spitzenklasse an. Am ersten Tag der 68. Deutschen Hallenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle spielte der 32-jährige Wattenscheider im 60-Meter-Hürden-Finale seine große Routine aus und sicherte sich mit einer blitzsauberen Technik seinen achten DM-Titel in starken 7,70 Sekunden. Erik Balnuweit egalisierte bei seiner Glanzvorstellung gleichzeitig die von ihm gehaltene deutsche Jahresbestzeit.

„Ich bin soweit zufrieden mit der Zeit. Es war ein ungefährdeter Sieg, nachdem es im Vorlauf noch ein bisschen schwierig war, richtig reinzukommen. Ich wollte heute auf jeden Fall den Titel mitnehmen", erklärte der jetzt achtfache deutsche Hürdenmeister gegenüber leichtathletik.de. Bei der Hallen-EM im polnischen Torun (3. bis 7. März) möchte er gerne in das Finale kommen.

Für eine weitere westfälische Medaille am ersten Meisterschaftstag sorgte Jessie Maduka (TV Wattenscheid), die im Dreisprung mit 13,67 Sekunden auf den Silber-Rang flog. Obwohl die frühere Düsseldorferin, die seit Jahresbeginn für den TV Wattenscheid startet, leicht angeschlagen war, lieferte sie einen überzeugenden Wettkampf ab. „Ich freue mich auf jeden Fall über die Silbermedaille“, befand Maduka nach ihrem Vizemeistertitel, „aber bei der Weite hätte ich mir noch etwas Besseres vorgestellt. Ich wäre nämlich gern persönliche Bestleistung gesprungen, über 13,80 Meter. Im Sommer schaffe ich das auf jeden Fall, denn ich bin sowieso eher eine Sommerspringerin. Mit einer Silbermedaille kann ich nun ganz motiviert in die Sommersaison gehen.“

Zwei Medaillen nach Paderborn

Im 60-Meter-Sprint erfreute Yasmin Kwadwo (LC Paderborn) als Dritte mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 7,19 Sekunden und empfahl sich damit für die Hallen-Europameisterschaften in Torun. Der alte Hausrekord der Paderbornerin stand bei 7,24 Sekunden.

Schon viermal musste sich Hürdenläuferin Monika Zapalska (LC Paderborn) bei Deutschen Hallenmeisterschaften mit dem vierten Rang begnügen. Diesmal hatte die frühere Wattenscheiderin mehr Glück und konnte sich über die Bronzemedaille in 8,23 Sekunden freuen.

Für das sportliche Highlight am ersten Tag der 68. Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund sorgte Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), der im 60-Meter-Finale in ausgezeichneten 6,52 Sekunden durchs Ziel stürmte und damit den deutschen Hallenrekord von Julian Reus aus dem Jahre 2016 einstellte. Gleichzeitig stellte er bei seiner erstklassigen Vorstellung eine neue europäische Jahresbestleistung auf. Ausschlaggebend für seine starke Zeit war unter anderem sein Bilderbuchstart, bei dem er eine Reaktionszeit von 0,116 Sekunden hatte. Im „Windschatten“ des neuen deutschen Hallenrekordlers konnte man weitere persönliche Bestzeiten notieren. So blieb Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) als Zweiter mit 6,59 Sekunden erstmals unter der 6,60-Sekunden-Marke. Bronze sicherte sich Kevin Kranz' Teamkollege Michael Pohl (6,60 Sek.). Auch Philipp Corucle (VfB Stuttgart / 6,62 Sek.) und Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig / 6,64 Sek.) erreichten im Dortmunder Rekord-Rennen neue Bestzeiten.

Gegenüber leichtathletik.de äußerte sich Kevin Kranz nach seinem Triumph wie folgt: „Mit der Zeit habe ich absolut nicht gerechnet. Ich habe damit gerechnet, dass es schneller wird als bei den letzten Wettkämpfen. Ich hatte zuletzt ein paar Probleme mit dem Beuger und der Kniekehle. Mit meinen 6,52 Sekunden kann ich mit viel mehr Selbstbewusstsein zu den Hallen-Europameisterschaften fahren. Ich denke, wenn ich nicht wieder einen Fehlstart produziere oder stolpere, kann es dort auf jeden Fall auch schnell werden.“

Die Meisterschaften in der Helmut-Körnig-Halle müssen aufgrund der Corona-Pandemie unter strengen Hygiene-Maßnahmen, mit reduzierten Teilnehmerfeldern und ohne Zuschauer stattfinden.