Sein Bericht im Wortlaut: "Unsere Vereine sind auf der einen Seite natürlich enttäuscht, dass ihr Sport nicht stattfinden kann, sie sind aber pragmatisch und sagen übereinstimmend, dass sie ihre nächste Veranstaltung turnusgemäß für 2021 planen. Eine Verschiebung innerhalb dieses Jahres wurde nur vereinzelt ins Auge gefasst.
Finanziell ist der Ausfall zwar ein Verlust, aber für alle nicht existenzbedrohend. Die Einnahmen bei den auf ehrenamtlicher Basis organisierten Veranstaltungen sind nicht auf große Gewinne ausgelegt, sondern sind eine willkommene Ergänzung der Einnahmenseite. Im Vordergrund steht eher das attraktive sportliche Angebot für die Läufer. Das trifft auf die große Anzahl unserer Laufveranstaltungen in Westfalen zu. Eine Tendenz zu Mitgliedsaustritten aus den Vereinen wird derzeit nicht beobachtet.
Großveranstalter haben teilweise Kurzarbeit angemeldet
Anders sind Veranstaltungen zu interpretieren, die eine besondere Größenordnung haben und auf professioneller und kommerzieller Basis organisiert werden wie große Laufveranstaltungen (Münster, Paderborn, TSVE Bielefeld) mit zum Teil hauptberuflicher Unterstützung und ausgelagerter Organisationsform oder organisiert durch Agenturen (VIVAWEST-Marathon). Hier spielen auch die Sponsorengelder eine große Rolle. Diese Veranstalter melden auch Kurzarbeit für ihre hauptberuflichen Mitarbeiter an, sind aber zuversichtlich, dass in 2021 wieder Normalität einkehrt.
Kritisch setzen sich die Sportvereine mit den politischen Vorgaben besonders der Definition von Großveranstaltungen auseinander. Hier bemängelt man deutlich, dass in NRW keine Teilnehmermengen benannt werden (100, 500, 1.000 oder mehr). Veranstalter, die auf eine Freigabe im Herbst warten, befürchten, dass die Auflagen für das Gesundheits- und Hygienekonzept bei Laufveranstaltungen – egal wie groß die Teilnehmerzahl ist – extrem schwer umsetzbar und zu Absagen auch nach August führen werden."