Dreifach-Sieg für Luis Vieweg bei den westfälischen U20-Hallenmeisterschaften

Stark verbessert zeigte sich Luis Vieweg (LG Kindelsberg Kreuztal) bei den westfälischen U20-Hallenmeisterschaften am Sonntag in Bielefeld. Der 18-jährige Siegerländer fegte die 60 Meter in ausgezeichneten 6,86 Sekunden herunter und lag damit recht deutlich vor Hendrik Vogler (TV Gladbeck/6,94 sek) und Luka Herden (LG Brillux Münster/7,00 sek).

Auch über 200m war der hoffnungsvolle Nachwuchssprinter der LG Kindelsberg Kreuztal, der vor kurzem vom Wiehltaler LC zu den Siegerländern wechselte, flott unterwegs. Mit ausgezeichneten 22,06 Sekunden pulverisierte er seine bisherige Bestzeit von 22,56 Sekunden. „Ich hatte mich in der Halle auf der langen Sprintstrecke bisher noch nicht getraut, mich richtig in die Kurve zu legen. Dieses Mal hatte ich den Mumm“, erklärte der frühere Fußballspieler des RSV Meinerzhagen, der erst seit 2013 Leichtathletik treibt. Überrascht war Luis Vieweg auch über seine 60m-Siegerzeit von 6,86 Sekunden. „Damit  hatte ich überhaupt nicht gerechnet, denn ich hatte noch den 200m-Lauf in den Beinen stecken, sodass mir im 60m-Finale die ganz große Frische fehlte“, sagte  Vieweg, der mit seinem Erfolg in der 4x200m-Vereinsstaffel der LG Kindelsberg Kreuztal in 1:30,94 Minuten das begehrte Triple perfekt machte.

Herausragende Athletin bei der weiblichen Jugend U20 war Neele Schulten (TV Gladbeck), die über 200m in 24,57 Sekunden und über 60m-Hürden in 8,68 Sekunden zweimal zu Titelehren kam.  In beiden Wettbewerben blieb sie im Bereich ihrer persönlichen Bestzeiten von 24,45und 8,61 Sekunden. „Über 200 Meter bin ich mit der Bahn nicht so gut zurechtgekommen. Anders sah es für mich über 60m-Hürden aus, wo ich keine Probleme hatte. Vielleicht hatte ich mich in der Zwischenzeit an die Bedingungen in der Halle gewöhnt“, berichtete die Athletin von Heiner Preute.

Timo Northoff mit neuer Bestweite im Kugelstoßen

In einer viel versprechenden Form präsentierte sich Timo Northoff (TuS Jöllenbeck). Im Kugelstoßen wuchtete der 1,82m-große und 112kg-schwere Wurfspezialist den 6kg-schweren Eisenball auf ausgezeichnete 17,54m (bisher 16,50m) und setzte sich damit deutlich vor Martin Kornobis (LG Olympia Dortmund/14,96m) und Egor Tvorogov (SC Preußen Münster/14,49m) durch. Bei vier Versuchen flog für den U18-Weltmeister, der in der vergangenen Woche krankheitsbedingt nicht trainieren konnte, die Kugel über die 17-Meter-Marke. „Der Ring war etwas  glatt. Daher bin ich heute nicht auf Risiko gegangen. Sonst hätte ich wahrscheinlich noch weiter gestoßen“, mutmaßte der 17-jährige Jöllenbecker, der in der Seidensticker-Halle seine Bestweite aus dem Freien (16,58m) deutlich übertraf. Timo Northoffs nächste Ziele sind das Kugelstoß-Meeting in Rochlitz und die Deutschen U20-Hallenmeisterschaften in Halle.

Eine Klasse für sich war auch Steffen Baxheinrich (LG Olympia Dortmund), der im 800m-Lauf als überlegener Sieger mit ausgezeichneten 1:52,21 Minuten seine bisherige Hallenbestzeit um zwei Sekunden verbesserte. Der Schützling von Pierre Ayadi blieb bei seiner überzeugenden Vorstellung auch unter seiner Vorjahres-Freiluft-Bestleistung von 1:52,47 Minuten. Nach dem Rennen bedankte sich Steffen Baxheinrich bei seinem Teamkollegen Mohamed Mohumed, der bis 400m (Zwischenzeit: 54,5 sek) für eine flotte Fahrt gesorgt hatte. Enttäuscht zeigte sich Finn Merten (TV Wattenscheid) mit seinem zweiten Rang in 1:58,05 Minuten. „Das war heute nicht mein Rennen“, befand der 19-jährige Wattenscheider. Wesentlich besser gelaunt war Constantin Feist (LG Olympia Dortmund), der sich als Dritter um zwei Sekunden auf 1:58,44 Minuten verbesserte.

Maximilian Busse trotz fehlender Vorbereitung zum Weitsprung-Titel

Ohne ein gezieltes Sprungtraining trat Maximilian Busse (SV 1860 Minden) zum Weitsprung an. Daher ist seine Siegerweite von 7,13m  hoch zu bewerten. „Wir haben in Minden nur eine Turnhalle. In der kann ich nur sprinten, aber nicht springen. Daher bin ich mit meiner heutigen Leistung mehr als zufrieden“, befand der frühere Handballspieler, der lediglich im Freien mit 7,16m schon einmal weiter sprang.

Im Stabhochsprung ging der Titel an die Favoritin Anne Berger (VfL Gladbeck), die respektable 3,70m meisterte und damit deutlich höher sprang als Zoe Jakob (LG Olympia Dortmund/3,50m) und Linda Grabenmeier (LAZ Soest/3,40m). Die Gladbeckerin überflog in diesem Winter in Leverkusen bereits 3,75m.

Im Stabhochsprung der männlichen Jugend U20 meisterte Constantin Rutsch ausgezeichnete 4,85 und verbesserte sich damit um fünf Zentimeter. Sein Teamkollege Jonas Wolf schwang sich als Zweiter über 4,40m und erzielte damit ebenfalls einen neuen Hausrekord. „Ich hatte anfangs Probleme, die ich aber im Laufe des Wettkampfs in den Griff bekommen habe. Nach meiner heutigen Leistung müsste ich im Freien die fünf Meter knacken“, zeigt sich Sieger Rutsch optimistisch. Florian Hornig (SC Preußen Münster) musste wegen Rückbeschwerden den Dreisprung nach drei Durchgängen abbrechen. Dennoch kam er mit 13,66m zum Titelgewinn. Wegen seiner Probleme blieb er auch im Hochsprung als Dritter mit 1,90m hinter seinen Möglichkeiten zurück. Den Wettbewerb gewann Finn Heimberg (SV 1860 Minden) nach spannendem Kampf mit 1,99m vor dem höhengleichen Wattenscheider Tristan Henze.

Zwei Tage nach ihrem Auftritt beim ISTAF in Berlin kam Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid) als Siegerin über 60m auf 7,50 Sekunden. "Durch den kurzen zeitlichen Abstand war ich schon etwas müde, aber da muss ich durch“,  kommentierte die U18-Europameisterin ihren Auftritt.

Keinen Zweifel an ihrer großen Überlegenheit ließ Teresa Schulte-Wermlinghoff (LG Dorsten) im 800m-Lauf aufkommen. In 2:17,97 Minuten hatte sie einen komfortablen Vorsprung vor Ruby Mehn (LG Warstein-Rüthen/2:24,11 min) und Marleen Neumeier (LG Olympia Dortmund/2:32,17 min). Deutlich ihrer Konkurrenz voraus war auch Frieda Breitkopf (SC Preußen Münster), die sich den 400m-Titel mit respektablen 59,28 Sekunden sicherte.