Doch Dortmund möchte seinen Status als erste Leichtathletik-Adresse in Deutschland wieder zurückerobern. Auf einer Pressekonferenz in Dortmund stellte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau ehrgeizige Pläne vor. So soll die Halle, die auch als Bundes- und Leistungszentrum genutzt wird, zu einem hochmodernen Trainings- und Wettkampfzentrum umgestaltet werden.
Das Kernstück der Umbaumaßnahmen wird ein Hallen-Oval mit sechs Rundbahnen bilden. Damit würde Dortmund nicht nur mit Leipzig gleichziehen, sondern auch in Zukunft einen idealen Standort für deutsche und internationale Meisterschaften bilden. Darüber hinaus sind Multifunktionsräume für zentrale Lehrgangsmaßnahmen, eine neue Glasfasertechnik, eine adäquate TV-Beleuchtung und eine veranstaltungsgerechte Beschallungsanlage geplant.
Für die umfangreichen Maßnahmen muss der Innenraum komplett umgebaut werden. Die Rundbahn wird nach Süden in Richtung Mehrkampffeld verlegt und auf sechs Bahnen erweitert. Die Tribüne im Süden wird neu aufgebaut. Im Osten kommt eine neue dazu. An der bisherigen Zuschauerzahl wird sich dadurch jedoch nichts verändern. „Es bleibt bei einer Kapazität von 3.000 Sitz- und 1.000 Stehplätzen", betonte Friedrich Dieck vom Olympiastützpunkt Westfalen.
Wenn die Planungen wie vorgesehen umgesetzt werden, versprach DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop, dass der DLV im Gegenzug wieder in regelmäßigen Abständen deutsche Hallenmeisterschaften nach Dortmund vergeben wird.
Wichtige Impulse auch für Westfalen
Für FLVW-Vizepräsident Leichtathletik, Peter Westermann, werden von dem neuen Trainings- und Wettkampfzentrum wichtige Impulse auch für die westfälische Leichtathletik ausgehen. „Dortmund ist und bleibt dann ein herausragender Trainingsstandort in Westfalen und im Deutschen Leichtathletik-Verband. Gleichzeitig bildet die Helmut-Körnig-Halle in Zukunft einen idealen Austragungsort für nationale und internationale Meisterschaften", betonte der Chef der westfälischen Leichtathleten.
Die derzeitigen Kostenschätzungen für die umfangreichen Baumaßnahmen belaufen sich auf fünf bis sechs Millionen Euro. Oberbürgermeister Ullrich Sierau hofft, dass sich der Bund und das Land mit jeweils 40 Prozent an dieser Summe beteiligen. Die Stadt Dortmund muss dann bis zu 1,2 Millionen Euro tragen. Dies wäre für die Westfalenmetropole sicherlich ein überschaubarer Betrag.
Wenn der Bund und das Land zustimmen, kann der Baubeginn im Frühjahr 2019 erfolgen. Die Einweihung des neuen Trainings- und Wettkampfzentrums ist für Anfang Februar 2020 geplant. Dieses Datum bietet sich an, denn dann feiert die Helmut-Körnig-Halle ihren 40. Geburtstag.
Unabhängig von den Umbauplänen finden im kommenden Jahr die Deutschen Hallenmeisterschaften am 17./18. Februar in der Helmut-Körnig-Halle statt. Auch wenn der Standard der Halle nicht mehr modernsten Gesichtspunkten entspricht, können die Athletinnen und Athleten davon ausgehen, dass sich die Anlagen in einem Top-Zustand befinden werden. Dies zeigen die vielen herausragenden Ergebnisse, die in den letzten Jahren in der Helmut-Körnig-Halle erzielt wurden.