DLV-Nachwuchsläufer-Cup feiert Premiere beim Paderborner Osterlauf

Der DLV-Nachwuchsläufer-Cup, der von LAUFEN.DE, vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und von den German Road Races (GRR) unterstützt wird, gewinnt immer mehr an Bedeutung. „Wenn in der Klasse U23 drei Läufer über 10 Kilometer unter der 30-Minuten-Marke bleiben, dann spricht das für die Qualität dieses Wettbewerbs. Aber auch in den anderen Läufen hat es einige erfreuliche Zeiten gegeben", erklärte Athleten-Manager Christoph Kopp nach dem Auftakt dieses fünfteiligen Wettbewerbs, der am Samstag innerhalb des 73. Paderborner Osterlaufes mit 12.263 Läuferinnen und Läufern (Teilnehmerrekord) einen idealen Rahmen fand.

In einer Topform präsentierte sich vor allem Jens Mergenthaler (SV Winnenden), der sich über 10 Kilometer als sicherer Sieger der Klasse M23 in hervorragenden 29:17 Minuten um 40 Sekunden verbesserte und damit vor Lukas Eisele (LG Filder), der mit 29:25 Minuten ebenfalls Bestzeit (bisher 29:54 Min.) rannte, lag. Noch größer war die Steigerung bei Julius Scherr (TV Wattenscheid), der sich als Dritter mit 29:50 Minuten in den Blickpunkt schob. Der 22-jährige Wattenscheider steht in der westfälischen Bestenliste 2018 mit einer 10-km-Straßenlauf-Bestzeit von 31:49 Minuten. Allerdings konnte er im vergangenen Jahr schon in seiner Alterskategorie bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover den Halbmarathon-Titel in 1:07:45 Stunden gewinnen.

Sieger Mergenthaler zeigte sich nach seiner viel versprechenden Vorstellung in der Domstadt selbstbewusst: „Dass ich etwas drauf habe, habe ich bereits vor drei Wochen bei den baden-württembergischen Meisterschaften in Weißach im Tal gespürt, als ich dort über 5.000 Meter auf der Bahn 14:09,31 Minuten erzielte. So kann es in diesem Jahr weitergehen", erklärte der 21-jährige Winnender, der bei seinem Rekordlauf eine 5-km-Zwischenzeit von 14:31 Minuten hatte.

Jens Mergenthaler, der sich selbst als „Underdog“ bezeichnet, ist inzwischen aber kein Unbekannter mehr. So konnte er in diesem Jahr bei den deutschen Crossmeisterschaften den Titel in der Klasse U23 gewinnen und im vergangenen Jahr beim DLV-Nachwuchsläufer-Cup die Gesamtwertung vor Lukas Eisele für sich entscheiden. „In diesem Jahr möchte ich diesen Cup-Erfolg wiederholen. In Paderborn habe ich dafür die entsprechende Grundlage gelegt", befand der hoffnungsvolle Langstreckler, dessen großes Ziel in diesem Jahr die Teilnahme an den U23-Europameisterschaften in Gävle (Schweden) ist. Sein großes Plus ist, dass er auch auf der Mittelstrecke sein Metier versteht (u.a. 800 Meter in 1:50,66 Min.) und somit je nach Rennsituation immer schnell umschalten kann.

In der Klasse U23 freute sich Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) über ihren Erfolg in 35:22 Minuten. Die Vize-Weltmeisterin im Berglauf zeigte sich vor allem von der Veranstaltung begeistert: „Es hat richtig Spaß gemacht, hier zu laufen. Ich wusste, dass der Paderborner Osterlauf ein großes Event ist, aber er hat doch noch meine Erwartungen übertroffen. An der Strecke war überall etwas los. Einfach großartig. Ein dickes Lob gebührt dem Veranstalter und den vielen Helfern.“

Lisa Oed hatte 2018 den DLV-Nachwuchs-Cup in der Klasse U20 gewonnen und möchte in diesem Jahr die Wertung auch in der höheren Alterskategorie für sich entscheiden. Darüber hinaus hat sie sich in diesem Jahr die U23-EM zum Ziel gesetzt. Auf welche Strecke sie sich im Hinblick auf Gävle fokussieren wird, werden ihre nächsten Rennen entscheiden. Optionen hat sie im 3.000-Meter-Hindernislauf sowie über 5.000 und 10.000 Meter.

Elias Schreml trotz Sieg unzufrieden

Bei der männlichen Jugend U20 siegte Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) in 31:36 Minuten. Große Freude kam bei dem 18-jährigen Dortmunder jedoch nicht auf, schließlich ist er auf der Bahn schon einmal über 10.000m 30:38,75 Minuten gelaufen. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, aber das war heute nicht mein Tag", befand der deutsche U20-Meister von 2018 auf der 25-Runden-Distanz.

Seine Teamkollegin Linn Kleine, die sich Hoffnungen auf den Sieg in der Klasse U20 gemacht hatte, konnte wegen muskulärer Probleme in den Waden das Rennen nicht beenden. So war der Weg in dieser Alterskategorie frei für Klara Koppe (TSG Dülmen), die in 37:24 Minuten vor Sophie Kretschmer (LAC Aschersleben / 38:06 Min.) siegte. Die junge Dülmenerin, die 2018 bereits Teilnehmerin an der Cross-EM war, verbesserte bei ihrem Erfolg ihre persönliche Bestzeit um fünf Sekunden.

Der Anfang ist im DLV-Nachwuchsläufercup gemacht. Weitere Wertungsläufe finden am 8. September (nur U18/U20) in Hamburg, bei den deutschen 10km-Meisterschaften am 15. September in Siegburg (nur U23), beim "Great 10k Berlin" am 13. Oktober und beim Silvesterlauf am 31. Dezember in Trier statt. Die beiden besten Zeiten kommen in die Wertung. Es ist daher nicht erforderlich, an allen Läufen teilzunehmen. Für die Besten winken attraktive Geldprämien.

„Der Cup-Wettbewerb spielt für uns eine sehr wichtige Rolle, denn er ermöglicht jungen Läuferinnen und Läufern bei einer erstklassig durchorganisierten Veranstaltung, einem tollen Läuferfeld und einer großen Zuschauerkulisse ihr Können unter Beweis zu stellen. Paderborn war ein guter Einstieg in den Cup-Wettbewerb und in den weiteren Saisonverlauf. Jetzt müssen wir da weitermachen", kommentierte Nachwuchs-Bundestrainer Pierre Ayadi.