„Aufgrund der unsicheren Lage durch Corona haben wir uns dazu entschieden, kein Team zur U20-WM zu senden. Wir sehen uns hier in einer besonderen Verantwortung, was die Fürsorgepflicht betrifft. Uns ist die Entscheidung gerade nach den erfolgreichen U20-Europameisterschaften vor wenigen Tagen nicht leichtgefallen, aber sie war notwendig, um die Gesundheit der Athletinnen und Athleten sowie der Betreuerinnen und Betreuer zu schützen“, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing.
Nairobi County ist neben Mombasa weiterhin der am stärksten betroffene Bezirk mit den höchsten Covid-19-Infektionsraten, die sehr deutlich über den landesweiten Werten liegen. Die Durchimpfung der Bevölkerung liegt derzeit bei 1,53 Prozent. Im Vergleich sind in Deutschland 41,5 Prozent der Bevölkerung vollumfänglich geimpft. Das Kenya Medical Research Institute KEMRI prognostizierte, dass Kenia in den folgenden Wochen wahrscheinlich eine vierte Covid-19-Welle erleben wird, die durch die hochansteckende Delta-Variante angetrieben wird, wobei die Projektionen darauf hindeuten, dass die Welle von der Küstenregion und dem County Nairobi ausgeht.
Auch andere Nationen verzichten auf eine Teilnahme
Laut der Bewertung des medizinischen Kompetenzteams des DLV reichen im Falle einer entsprechenden Infektionsdynamik die vorhandenen Intensivbetten in den Kliniken nicht aus. Ferner gibt es keine klaren Aussagen, wie die Quarantäne-Gegebenheiten im Falle eines positiven Corona-Tests aussehen. Auch die Möglichkeit der Begleitung von Teammitgliedern bei notwendigen Krankenhausaufenthalten ist nicht geklärt. Die Mediziner haben Kontakt zum verantwortlichen Regionalarzt der Deutschen Botschaft in Nairobi aufgenommen und sich folgend eindeutig für eine Absage der Teilnahme des DLV-Teams an der U20-WM ausgesprochen.
Keine Mannschaft nach Nairobi entsenden weitere Nationen wie zum Beispiel die USA, Neuseeland, Australien, Großbritannien und Irland.