Trotz seines souveränen Erfolges zeigte sich der 22-jährige Leverkusener mit einer Vorstellung nicht ganz zufrieden. „Mein Start und mein Lauf waren okay. Allerdings hatten wir einen Gegenwind von 0,7 Meter pro Sekunde. Bei anderen Windbedingungen wäre ich sicherlich in den Bereich von 10,40 Sekunden gekommen. Diese Zeit, die für die U23-EM gefordert wird, will ich gerne in den nächsten Wochen gerne erreichen, denn ich möchte gerne in Bydgoszcz dabei sein. Zumindest für die Staffel rechne ich mir eine Chance aus,“ erklärte der Pechvogel des vergangenen Jahres, der durch Verletzungen (Beuger-Probleme, Ermüdungsbruch) in seiner Leistungsentwicklung immer wieder zurückgeworfen wurde. Daniel Hoffmann ist über den Fußball 2012 zur Leichtathletik gekommen. Auch als Kicker zeigte er eine große Veranlagung und nahm auch schon am Probetraining der Werkself teil.
Im 100m-Sprint der Frauen setzte sich Chantal Butzek (LC Paderborn) in 11,69 Sekunden vor Katharina Zenker (TV Gladbeck, 12,17 sec) und Ina Thimm (LC Paderborn, 12,21 sec.) durch. Die 20-jährige Paderbornerin, die eine persönliche Bestzeit von 11,59 Sekunden (2016) verzeichnet, zeigte sich mit ihrem Auftritt nur bedingt zufrieden, denn sie wollte im Freien dort anfangen, wo sie in der Halle aufgehört hatte. „Das habe ich heute nicht ganz geschafft. Allerdings war mir die Wartezeit zwischen der 4x100m-Staffel, wo wir mit 47,60 Sekunden die Qualifikation für die U23-DM in Leverkusen geschafft haben, und den 100m-Vorläufen mit fünf Stunden etwas zu lang. Momentan befindet sich bei mir jedoch alles im grünen Bereich, sodass ich den kommenden Wettkämpfen optimistisch entgegenblicke,“ erklärte die angehende Lehrerin.
Felix Witte mit neuer Bestzeit über 400m-Hürden
Im 400m-Hürdenlauf der Männer steigerte sich Felix Witte (TV Gladbeck) als Sieger von 52,61 auf 52,08 Sekunden. Als i-Tüpfelchen hätte er gerne noch die U23-EM-Norm von 50,90 Sekunden unterboten. Dafür war allerdings der Wind zu stark. Und er überquerte die Hürden ein wenig zu hoch, sodass ihm auf der Zielgeraden die „Körner“ fehlten. „Felix hat die 50,90 Sekunden auf jeden Fall noch drin,“ kommentierte sein Trainer Heiner Preute.
Auch seine Teamkollegin Laura Nürnberger hätte über 400m-Hürden gerne vor heimischem Publikum die Norm für die U23-EM in Bydgoszcz (58,00 Se.) abgehakt. Doch sie benötigt nach ihren in Gladbeck erzielten 58,66 Sekunden auch noch einen weiteren Versuch. „Meine erste Hälfte war gut, meine zweite weniger,“ urteilte die Medizinstudentin nach ihrem Rennen.
Zum Publikumsliebling avancierte im Weitsprung Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen), der sich von 7,32m auf 7,41m verbesserte. Der 19-jährige Ex-Fußballer, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, ist auch eine hoffnungsvoller Zehnkämpfer mit einer persönlichen Bestleistung von 7427 Punkten. In seiner Spezialdisziplin, dem Weitsprung, hofft er in den nächsten Wochen auf 7,50 Meter und mehr. Über 110m-Hürden blieb Ituah Enahoro als sicherer Sieger mit 14,44 Sekunden nur knapp unter seiner Bestzeit (14,40 sec).
Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid), die in dieser Saison bereits mit 11,39 Sekunden groß auftrumpfte, unterstrich ihre augenblicklich gute Form mit ihrem souveränen 200m-Erfolg in der Klasse U 20 in 23,89 Sekunden. Damit verbesserte die letztjährige U18-Europameisterin ihre persönliche Bestzeit um 41 Hundertstelsekunden. „Die 100 Meter bilden natürlich weiter meine Spezialstrecke,“ erläuterte die 17-jährige Wattenscheiderin, „die 200 Meter bin ich wie in der Halle nur einmal zur Abwechselung gerannt. Nun konzentriere ich mich ganz auf das Meeting in Regensburg, wo ich über 100m und in der 4x100m-Nationalmannschaft starten werde.“
Im 100m-Sprint der weiblichen Jugend U20 jubelte Siegerin Meike Gerlach (TV Gladbeck) über ihre neue persönliche Bestzeit von 11,84 Sekunden (bisher 12,06 sec). Im Vorlauf war sie 11,80 Sekunden gerannt – allerdings mit 2,1m/s Rückenwind. Die Athletin von Peter Seiffert zeigte sich auch über 200 Meter deutlich verbessert. Als Zweite hinter Keshia Kwadwo steigerte sie sich von 24,69 auf 24,15 Sekunden. Diese beiden Bestzeiten eröffnen für sie auch viel versprechende Perspektiven für die 400m-Distanz.
Manuel Sanders 47,07 Sekunden über 400m
Im 400m-Lauf der männlichen Jugend U 20 ließ Manuel Sanders (TSG Dülmen) mit ausgezeichneten 47,07 Sekunden seine Klasse aufblitzen.
Der 19-jährige Dülmener hatte sich zwei Tage zuvor im niederländischen Vught auf der Stadionrunde auf starke 46,65 Sekunden gesteigert. Mit beiden Zeiten blieb er deutlich unter der Norm von 47,30 Sekunden für U20-EM in Grosseto (Italien). „Das nimmt mir für die kommenden Rennen den Druck,“ freute sich der 19-jährige Dülmener.
Im Hochsprung der Klasse U 18 meisterte Florian Oberlies (SF Gevelsberg) als souveräner Sieger respektable 1,90m und versuchte sich anschließend an seiner Bestleistung von 1,96m. „Ich bin daran gescheitert, weil meine Ruhephasen zwischen den einzelnen Sprüngen zu kurz waren, denn ich bin zum Schluss nur noch alleine gesprungen,“ berichtete der 16-jährige Gevelsberger, der in diesem Jahr noch die Höhe von zwei Metern überqueren möchte.
Zum Abschluss der vorbildlich durchgeführten Veranstaltung zog Organisationsleiter Heiner Preute ein positives Fazit: „Unser Konzept, unseren Athletinnen und Athleten optimale Rahmenbedingungen zu bieten, hat sich wieder einmal bewährt und wir werden auch in Zukunft daran festhalten.“