Um 17:18 Uhr kam die Bestätigung auf der endgültigen Ergebnisliste: Es wurden tatsächlich 0,01 Sekunden, die unsere Mädels ganz nach vorne brachten…
Sandra Albrecht und Katrin Dröge von der LG Lippe-Süd und Christina Borghoff, Friederike Domsch, Jutta Eickmeyer, Anja Kanne, Daniela Kaske-Mehlich, Katja Koch, Angela Kriekhaus und Frauke Prange von der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen traten in den Trikots der StG Ostwestfalen-Lippe beim Finale der diesjährigen Team-DM in Essen an – und zwar nicht als „Mitläuferinnen“, sondern durch ihre tolle Qualifikationsleistung im Juni ganz knapp als Erstplatzierte. Die Konkurrenz aus Lübeck, dem Ruhrgebiet und aus Spandau legten allerdings in Essen mächtig zu, so dass „unsere Mädels“ noch einmal alle Reserven mobilisieren mussten, um überhaupt mithalten zu können. Der Wettkampf fand auf einem sehr hohen Leistungsniveau statt, der Punkteunterschied zwischen Platz 1 und 6 lag bei nur 194 Punkten – eine Differenz, die bei anderen Altersklassen durchaus der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Platzierungen war. Der Sechstplatzierte StG Equipe Saar übertraf die Vorkampf-Bestleistung der Lipper um fast 100 Punkte.
Eine geschlossene Mannschaftsleistung ohne nennenswerten Ausfälle, ein paar herausragenden Leistungen und eine ungebrochene Moral haben am Ende tatsächlich für den Deutschen Titel gesorgt. Fast um 300 Punkte wurde die Qualifikationsmarke übertroffen. Und mit 6.664 Punkten gelang der Mannschaft tatsächlich das Kunststück, Lübeck um einen Punkt auf den zweiten Platz zu verweisen. Das entspricht 0,01 Sekunden bei der 4x100m-Staffel.
Die meisten Punkte steuerte Katrin bei, die erst spät in der Nacht von einem Messeaufenthalt zurückkam und drei Disziplinen mit Staffel absolvieren musste. Sandra brachte mit ihrem Diskuswurf von 40,24 m sogar die Punkte-Einzelbestleistung der Gesamt-Konkurrenz. Persönliche Bestleistungen gab es über 800m bei Jutta und Angela und im Weitsprung von Katja. Und zum Abschluss setzte unsere erste Staffel in Neu-Besetzung (!) Daniela, Angela, Katja und Katrin alles auf eine Karte und lief eine großartige Zeit von 55,90 Sekunden – 2,29 Sekunden schneller als die Lübecker und damit 86 Punkte mehr. Der Rückstand vor der Staffel betrug 85 Punkte.
Mannschaft war ein eingespieltes Team
Das war erst das zweite Mal, dass die Mannschaft in dieser Zusammensetzung antrat, aber man hatte das Gefühl, hier geht ein eingespieltes Team an den Start. Zu keinem Zeitpunkt gab es Unmut, Ärger oder Diskussionen. Die Disqualifikation der zweiten Staffel sorgte kurzzeitig für etwas Drama, hatte aber keine Konsequenzen, da die erste Staffel punkten konnte und der Sieg damit ungefährdet blieb.