Ein Leben für den Sport. Das mag etwas floskelhaft klingen. Auf Thomas Kremer trifft diese Beschreibung jedoch auf jeden Fall zu. Er ist Trainer, Pädagoge und Motivator zugleich. Dass er zudem ein hervorragender Psychologe ist, kommt nicht von ungefähr, denn seine Frau Katharina, mit er seit 1990 verheiratet ist, ist Diplom-Psychologin. Der Vater zweier erwachsener Söhne versteht es darüber hinaus wie kaum ein Anderer, das Optimum aus den von ihm betreuten Athletinnen und Athleten herauszukitzeln, ohne sie dabei zu überfordern. So hatte Henrik Krause vor einem Jahr über 400 Meter noch eine persönliche Bestzeit von 48,83 Sekunden. Thomas Kremer riet ihm unter anderem zum Pilates-Training und lag damit offensichtlich richtig.
Der ehemalige Zehnkämpfer, Diplom-Sportlehrer und DLV-A-Trainer Sprint begann Anfang 1989 als Trainer in Dortmund für den Bereich Sprint und Langsprint und fand unter anderem in Silke Knoll eine hervorragende Athletin vor, der bald weitere schnelle Sprinterinnen und Sprinter folgten. „Ich hatte das Glück bei der LG Olympia Dortmund mit Rolf Krüsmann auf einen erfahrenen Bundestrainer zu treffen, von dem ich als junger Trainer noch viel lernen konnte“, erinnert er sich gerne an seine Anfangszeit in Dortmund zurück. Noch heute ist er Cheftrainer bei der LG Olympia Dortmund und betreut am Bundesstützpunkt Dortmund/Wattenscheid u.a. Lilly Kaden, Brenda Cataria-Byll, Anna Hense, Torben Junker, Manuel Sanders und Henrik Krause, die alle in den vergangenen zwei Jahren bei deutschen Meisterschaften erfolgreich waren und prächtig miteinander harmonieren.
2004 wurde Thomas Kremer zum hauptamtlichen DLV-Trainer berufen. Die von ihm betreuten Athletinnen und Athleten gewannen bei Junioren-Europameisterschaften, Junioren-Weltmeisterschaften und Europameisterschaften 16 internationale Goldmedaillen.
EM-Titel in Helsinki war der größte Erfolg
„Der größte Erfolg der von mir betreuten Athletinnen und Athleten war sicherlich der Gewinn der Goldmedaille in der 4x100-Meter-Staffel bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki. Der 400-Meter-Erfolg von Henrik Krause bei den jüngsten Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund war für mich der überraschendste", meint Thomas Kremer.
Auch der Triumph der deutschen U20-Sprinterinnen bei der U20-EM in 43,44 Sekunden war für ihn ein besonderes Erlebnis. Im Vorlauf lief das Quartett mit 43,27 Sekunden sogar Weltrekord, der heute immer noch Gültigkeit hat. Auf nationaler Ebene waren die Kremer-Schützlinge bei Deutschen Meisterschaften 45 mal erfolgreich – und es werden sicherlich noch einige weitere Titel hinzukommen.
Trotz dieser stolzen Zahlen gibt sich der Geburtstagsjubilar bescheiden: „Die Erfolge haben immer die Athletinnen und Athleten errungen, als Trainer war und ist es nur meine Aufgabe, ihnen den Weg zu zeigen und sie zu begleiten." Seine Geburtstagsfeier mit seinen Wegbegleitern möchte er gerne im traditionsreichen Dortmunder Stadion Rote Erde nachholen, wenn Corona vorbei ist.