Gekommen war der Vorsitzende der Jury, Prof. Dr. Dieter Jütting, der einführend den Preisträgerinnen und Preisträgern den Namensgeber Bernd Feldhaus näherbrachte. Sein Leitsatz: „Wir wollen einen Sport, der sich an Wertvorstellungen orientiert“. Fairness keine lästige Pflicht, sondern selbstverständlich … Diesen Leitgedanken folgen die Preisträger in besonderer Weise. Vanessa Günther vom TuS Kaan Marienborn stellt das Erlebnis über das Ergebnis, was „ihre“ Kinder in der Leichtathletikgruppe zu schätzen wissen. Die Studentin der Wirtschaftswissenschaften (und Mathematik auf Lehramt) sorgte in wenigen Jahren für einen Anstieg der Mitgliedszahlen in der Nachwuchsabteilung von acht auf mehr als 70 (!) Kinder und Jugendliche. Dabei verliert sie nie die wesentlichen Werte aus den Augen, was in diesem Jahr dazu führte, dass ihr die Aufgabe der „Mobbingbeauftragten“ übertragen wurde. Der unermüdliche Einsatz der Wilnsdorferin wurde von der Jury mit dem 1. Platz und einer „Studienhilfe“ in Höhe von 1.000 Euro gewürdigt
Erstmals Sonderpreis
Den dritten Platz teilen sich Christian Schultewolter (DJK Eintracht Coesfeld) und Daniel Ebert (SV Eckmannshausen). Die Jury zeigte sich von deren Einsatz „so begeistert“, dass beide mit einem Preisgeld entlohnt wurden. Beide Jahrgang 1994, Ebert Student der Mathematik und Schultewolter der Chemie – engagieren sich beide seit Jahren auf vielfältige Weise im und für ihren Verein. Jugendtrainer, Co-Trainer im Seniorenbereich, Vorstandsmitglied, verantwortlich für die sozialen Medien und seit Kurzem auch Schiedsrichter – Daniel Eberts Tage sind gut ausgefüllt. Christian Schultewolter hat nach dem Start bei den Minikickern den Frauen- und Mädchenfußball in seinem Verein vorangebracht. Er organisiert unter anderem ein Fußballcamp für den weiblichen Nachwuchs und kümmert sich zudem um die Homepage und die Pressearbeit. „Ich ziehe den Hut vor soviel Engagement“, machte Laudatorin Vera Kalkhoff, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Westfalen-Initiative und Jurymitglied, deutlich.
Der Sonderpreis wurde erstmals ausgelobt und ging an Linus Hauser vom SC Aleviten Paderborn. Der Verein wurde für seinen Einsatz zur Integration bereits vom Deutschen Fußball-Bund und auch vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) ausgezeichnet. Doch der Einsatz von Linus Hauser für die Integration der Flüchtlinge in den Verein „verdient eine besondere Auszeichnung“, befand die Jury. Der Spanisch- und Sportstudent ist seit 2012 bei den Aleviten aktiv und nahm sich 2015 auf dem Höhepunkt des Flüchtlingsstroms sofort der jungen Erwachsenen an organisierte alles rund um den Trainingsbetrieb inklusive Schuhe und Kleidung. „Wir waren davon sehr beeindruckt“, unterstrich Prof. Dr. Jütting bei der Preisverleihung. Ähnliche Vorhaben in anderen Städten seien gescheitert. Umso besser könne er die Leistung Hausers bewerten. Vorbildlich, wie der Einsatz aller Geehrten und ganz im Sinne des Namensgebers Bernd Feldhaus.
Bild: Preisträger und Jurymitglieder des Bernd Feldhaus-Engagementpreises bei der Verleihung im SportCentrum (v. l.): Linus Hauser (Sonderpreis), Vera Kalkhoff (stellv. Geschäftsführerin Stiftung Westfalen-Initiative), Vanessa Günther (Platz 1), Juryvorsitzender Prof. Dr. Dieter Jütting, FLVW-Ehrenamtsbeauftragter Ulrich Jeromin sowie die Drittplatzierten Daniel Ebert und Christian Schultewolter
Info:
Der „Bernd Feldhaus-Engagementpreis“ zeichnet Studierende aller Fachrichtungen aus, die sich während ihres Studiums an westfälischen Hochschulen in den Mitgliedsvereinen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren oder hochschulpolitisch für den Sport tätig sind. Zusätzlich wird ein Sonderpreis für besonderes Engagement in der Arbeit mit Flüchtlingen vergeben. Die Gewinner erhalten attraktive Geldpreise und Unterstützung bei der weiteren Ausbildung. Die drei Geldpreise betragen 1.000, 750 und 500 Euro Der Sonderpreis ist mit 1.000 Euro dotiert. www.feldhauspreis.de