1,70 Meter, 1,75 Meter, 1,79 Meter, 1,83 Meter – der Wittener schaffte alle Höhen im ersten Versuch. Bei der letzten Höhe waren nur noch drei Athleten im Wettbewerb, da war ihm bereits eine Medaille sicher. Kritisch wurde es für ihn lediglich bei 1,86 Meter. Für diese Hürde benötigte er drei Anläufe. Seine Siegerhöhe schaffte er dagegen im zweiten Versuch.
Benny Madu, der sich bei den westfälischen U16-Meisterschaften in Paderborn noch den Hochsprung-Titel mit dem höhengleichen Dortmunder Louis Robertz (beide 1,80 Meter) teilen musste, hat sich in diesem Jahr kontinuierlich verbessert. Die Freiluftsaison begann er mit einer Höhe von 1,71 Meter. Seine augenblicklich exzellente Form deutete er vor zwei Wochen bei den NRW-Meisterschaften in Duisburg an, als er sich als Zweiter auf 1,89 Meter steigerte.
Im Diskuswerfen der weiblichen Jugend gewann Marie-Sophie Macke (TV Wattenscheid) in Bremen ebenfalls Gold. Das junge Wurftalent katapultierte sich bereits im ersten Versuch an die Spitze des Feldes, ließ sich die Führung jedoch zwischenzeitlich von Antonia Schulze (LG Stadtwerke München) abnehmen. Im letzten Versuch bewies sie starke Nerven: Mit 37,60 Meter warf sie sich zurück an die Spitze des Feldes und siegte mit 17 Zentimetern Abstand zur Zweitplatzierten Schulze.
Ebenfalls stark: Werferin Aaliyah Mbenda (TV Wattenscheid), die im Kugel-Wettbewerb die Silbermedaille holte. Sie stellte mit 14,53 Metern eine neue persönliche Bestleistung auf und musste sich erst im letzten Versuch gegen Svenja Steingens (LG Eintracht Frankfurt / 14,78 Meter) geschlagen geben.
Silber gab es für den TV Wattenscheid ebenfalls in der männlichen U16 – und das gleich zwei Mal. Sprinter Lennart Hartenberg, der in dieser Saison lange mit muskulären Problemen und einer Beuger-Verletzung zu kämpfen hatte, lief in Bremen über 100 Meter zu sehr guter Form auf. Bei schwierigen Bedingungen rannte er mit 11,06 Sekunden eine Top-Zeit. Trainingskollege Noah Braida tat es ihm über die Hürden gleich. Er holte mit 10,52 Sekunden über die 80-Meter-Hürden ebenfalls Silber und zeigte im regnerischen Bremen einen starken Wettkampf. Hinter dem Wattenscheider konnte sich Mark Petruschka (TV Mettingen / 10,57 Sek.) über Bronze freuen.
Jonas Christopher Frey gewinnt im Stabhochsprung
Jonas C. Frey (LG Olympia Dortmund), der mit genau vier Metern schon im Vorfeld zu den besten deutschen Stabhochspringern seiner Klasse zählte, trat in Bremen mit gesundem Selbstbewusstsein gegen starke Konkurrenz an. „Ich hatte schon gehofft, dass eine Steigerung möglich sein würde“, sagte der 15-Jährige, der völlig locker – ohne das bei den Stabhochspringern übliche Pokern – von 3,65 Metern an alle Höhen bis 4,10 Meter im ersten Versuch meisterte. Dann wurde es eng. Seine Rivalen Jonas Perner (LG Fichtelgebirge) und Markus Wagenleitner (Königstein) überwanden die 4,15 Meter schon im ersten beziehungsweise zweiten Versuch, während der LGOer drei Anläufe benötigte. Bei 4,20 Metern fiel die Entscheidung zugunsten des Schützlings von Finn Atzbacher.
Frey meisterte die Höhe mit dem zweiten Anlauf, während Perner nach zwei Fehlversuchen auf den dritten verzichtete und ebenso wie Frey die Latte auf 4,25 Meter legen ließ. Daran scheiterten beide. Angst vor der neuen Höhe hatte Frey nicht. „Die Aufregung verdrängt die Angst“, erklärte er. „Ein Stabhochsprung-Finale der M15 mit sechs Springern jenseits der vier Meter gab es noch nicht“, rückte Coach Finn Atzbacher die Leistung seines Schützlings ins rechte Licht.
Im 800-Meter-Lauf der weiblichen Jugend erkämpfte sich Ida Lefering (LG Coefeld) nach einer großartigen Vorstellung die Silbermedaille in ausgezeichneten 2:15,94 Minuten. Im Finale blieb sie gerade einmal 87 Hundertstelsekunden über ihrer persönlichen Bestzeit, die sie bei ihrem Gewinn der Westfalenmeisterschaft in Paderborn aufstellt hatte. Mit Pia Schlattmann (TB Burgsteinfurt / 3. in 2:17,22 Min.) und Theresa Brosthaus (LG Dorsten / 2:17,46 Min.) konnten sich hinter der Coesfelderin zwei weitere Läuferinnen aus Westfalen ganz weit vorne platzieren.