Arnaud Art lässt beim Marktplatzspringen Veranstaltungsrekord wackeln

Martina Strutz (Hagenower SV) konnte beim 37. Marktplatzspringen in Recklinghausen wegen ihrer Waden- und Achillessehnenprobleme nur in Turnschuhen springen. Daher musste sich die Vize-Weltmeisterin von 2011, die im vergangenen Jahr komplett ausfiel, mit der Höhe von 4,21 m und dem zweiten Platz hinter der Finnin Minna Nikkanen (4,31 m) begnügen.

„Ich habe in letzter Zeit sehr viel trainiert. Daher kommen meine Beschwerden. Nun gilt es für mich, in nächster Zeit etwas kürzer zu treten", erklärte Martina Strutz, die sich in diesem Jahr auf jeden Fall für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin qualifizieren möchte.

Vor dem Springen in Recklinghausen wusste die 36-jährige Polizeibeamtin, die in der Hallensaison schon 4,31 m überwand, nicht genau, wo sie leistungsmäßig stand. In der Halle und auch schon draußen überquerte sie im Training mehrfach 4,40 m. Das schaffte sie in dieser Qualität bisher nur in ihrem Erfolgsjahr 2011. „Anschließend habe ich es mit dem Techniktraining übertrieben. Dafür habe ich die entsprechende Quittung erhalten. Aber ich bekomme das schon wieder hin", zeigt sich die Pech-Marie von 2017 optimistisch. Martina Strutz nächste Bewährungsprobe steht für sie am 9. Juni an. Dann findet das erste Marktplatzspringen in ihrer Heimatstadt Schwerin statt.

Arnaud Art überquert hervorragende 5,74 m

Bei den Männern meisterte der glänzend aufgelegte Arnaud Art (Belgien) ausgezeichnete 5,74 m. Anschließend nahm der 25-jährige Belgier den Veranstaltungsrekord von 5,83 m, den seit 2012 Björn Otto hält, ins Visier, scheiterte aber knapp. Den zweiten Platz teilten sich mit 5,54 m der Belgier Ben Broeders, der 2017 U23-Europameister war, und der Leverkusener Karsten Dilla.

„Das hervorragend mitgehende Publikum hat mich zu dieser guten Leistung animiert. Schade, im ersten Versuch bin ich nur knapp an den 5,84 m gescheitert. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass ich diese Höhe in den nächsten Wochen noch schaffen werde", erklärte der sympathische Belgier, der 2017 in Leverkusen den belgischen Rekord auf 5,71 m schraubte. Karsten Dilla zog nach seiner Vorstellung ein differenziertes Fazit. „Bei den keineswegs optimalen Witterungsverhältnissen geht die Leistung für mich in Ordnung. Allerdings müsste ich aufgrund meines Trainings etwas höher springen. Aber die Saison ist ja noch lang, sodass ich noch genügend Gelegenheiten haben werde, mein Können unter Beweis zu stellen.“

Dunkle Wolken ziehen weiter

Nachdem das Springen im vergangenen Jahr wegen eines Starkregens bei 5,14 m abgebrochen werden musste, blieb es dieses Mal trocken. Allerdings sah es danach im Vorfeld gar nicht aus, denn dunkle Wolken zogen über das Ruhrgebiet, regneten sich aber zur großen Freude von Organisator Hans Timmermann nicht zum Zeitpunkt des Marktplatzspringens über Recklinghausen aus.