Anwohner sorgen für Wasserstellen beim Hitze-Marathon in Salzkotten

Puh, was war das für eine Hitze: Beim 12. Salzkotten-Marathon kletterte das Thermometer in der Mittagszeit bis auf 30 Grad. Da war es gut, dass Organisator Sascha Wiczynski die Bevölkerung vorher gebeten hatte, möglichst viele Wasserstellen und Getränke bereit zu stellen. Diese boten den 2.559 Läuferinnen und Läufern, die für einen neuen Teilnehmerrekord sorgten, bei den Sauna-Temperaturen eine willkommene Erfrischung, denn die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel.

Vor allem die Marathonläufer wurden bei den extremen Bedingungen auf eine harte Probe gestellt – unabhängig davon, in welcher Zeit sie das Ziel erreichten. Bestzeiten waren bei dem bisher heißesten Tag des Jahres ohnehin nicht drin. Dessen war sich auch Jan Kaschura (RunArtist Holzminden) bewusst, der die Hitzschlacht als überlegener Sieger in 2:45:40 Stunden vor Mathias Nahen (TV Bad Driburg / 2:52:19 Std.), der den Lauf zuvor siebenmal gewann, und Ondrej Velicka (Team Salzkotten-Bystrice / 2:53:56 Std.) beendete.

„Die Wärme war das große Problem bei der sonst tollen Veranstaltung. Ich musste gegen die Hitze ankämpfen, sodass ich Fieber bekam und aufpassen musste, dass ich das Tempo nicht überziehe. Zudem hatte ich bei Kilometer 36 Bauchschmerzen, weil ich falsch geatmet hatte. Das hat Zeit gekostet. An Wasser hat es entlang der Strecke erfreulicherweise nicht gemangelt", berichtete der 34-jährige Ausdauerspezialist.

Jan Kaschura arbeitet beruflich als Koch und ist wahrscheinlich der schnellste deutsche Küchenchef. Beim Hannover-Marathon Anfang April legte er die klassische Distanz in voller Koch-Montur und einem drei Kilogramm schweren Kochtopf in bemerkenswerten 2:57:38 Stunden zurück und befindet sich damit im Guinness-Buch der Rekorde.

Schnellste bei den Frauen auf der Marathon-Distanz war Anja Sauerland (LG Oerlinghausen), die bei Streckenmitte eine Zeit von 1:44:17 Stunden hatte und im Ziel mit respektablen 3:46:56 Stunden gestoppt wurde.

Auf der Halbmarathon-Distanz dominierte Nils Brand (TuS Eintracht Bielefeld) in 1:20:01 Stunden. „Die Bedingungen waren wegen der großen Wärme nicht einfach. Am Start ging es noch, aber in der zweiten Runde war es ganz schön hart", befand der 29-jährige Bielefelder, für den der Sieg in Salzkotten sein bisher größter Erfolg ist.

Bei den Damen blieb Halbmarathon-Siegerin Miriam Hogan (Caritas-Verband Herford) als überlegene Siegerin in 1:36:44 Stunden fünf Minuten über ihrer persönlichen Bestzeit, doch das störte die 41-Jährige aber nur wenig. „Die Hitze war schon mein großes Problem. Ich laufe lieber bei Kälte und Regen“, betonte die Herforderin, die erst seit zwei Jahren läuft.  

Elias Sansar über 10 Kilometer ungefährdet

Über zehn Kilometer zeigte sich Elias Sansar (LG Lage Detmold/Bad Salzuflen) nach seinem Erfolg vor zwei Wochen beim Vivawest-Marathon gut erholt und lag im Ziel in 32:51 Minuten deutlich vor Devon Grass (Björn Grass Running Team / 35:59 Min.) und Tobias Eßbach (SV Brackwede / 36:31 Min.). „Für die Hitze kann ich mindestens 50 Sekunden abziehen. Daher geht meine heutige Zeit für mich in Ordnung", meinte der mehrfache Sieger des Hermannslaufes.

Bei den Frauen siegte Jessica Volkmann (Bielefeld) auf der 10-Kilometer-Distanz in 41:08 Minuten recht deutlich vor Nina Haase (SV Brackwede / 44:01 Min.). Für die 10-Kilometer-Läuferinnen und -Läufer waren die hochsommerlichen Temperaturen noch einigermaßen erträglich.

Nach dem Lauf gab es nur zufriedene Gesichter: „Wir vom Orga-Team freuen uns, dass so viele Läuferinnen und Läufer trotz der Hitze den Weg in die Sälzerstadt gefunden haben“, erklärte Organisationsleiter Sascha Wiczynski. Sein besonderer Dank galt den Anwohnern, die für zusätzliche Abkühlungsstellen gesorgt hatten.

Viel Lob für die Veranstaltung gab es vom früheren Marathon-Bundestrainer Winfried Aufenanger: „Der Lauf wurde mit viel Liebe organisiert. Bei ihm spürte man, dass die Organisation, die Vereine und die Anwohner Hand in Hand optimal zusammenarbeiteten und ein direkter Draht zu den Athletinnen und Athleten bestand. Gut war auch, dass die gesamte Palette von Streckenlängen angeboten wurde, sodass auch Familien mitmachen konnten. Es geht also nicht nur immer um neue Bestzeiten. In Salzkotten hat man einen großen Beitrag zur Volksgesundheit geleistet.