Amanal Petros und Fabienne Amrhein siegen beim Silvesterlauf Werl/Soest

Der 36. Internationale Silvesterlauf von Werl nach Soest stand ganz im Zeichen von Amanal Petros. Der 22-jährige Langstreckler des SV Brackwede legte die 15km lange Distanz entlang der Bundesstraße 1 in 45:52 Minuten zurück und hatte bei seiner Ankunft auf dem Marktplatz in Soest einen sicheren Vorsprung vor Julius Scherr (LG Dorsten, 46:13 min.) und Christoph Uphues (TV Wattenscheid, 47:08 min.).

„Für mich war das ein toller Saisonabschluss. Meine Entscheidung, bei Werl/Soest zu starten, war genau richtig“, betonte der Schützling von Thomas Heidbreder, der vor allem von der eindrucksvollen  Stimmung  in den Dörfern Westönnen, Ostönnen und Ampen begeistert war.

Bei der Cross-EM am 10. Dezember in Samorin (Slowakei) musste sich Amanal Petros wegen einer Rückenblockade mit dem zwölften Rang begnügen. Nach den Titelkämpfen ließ er sich in der Berliner Charité durchchecken. Die Untersuchung ergab, dass die Ursachen für seine Beschwerden im  Adduktoren- und Leistenbereich lagen. Die behandelnden Ärzte lagen damit offensichtlich richtig. „Ich bin heute absolut beschwerdefrei gelaufen“, freute sich  Amanal Petros nach seiner eindrucksvollen Solovorstellung. Der Sportsoldat, der sich 2017 über 5.000m auf 13:37,20 Minuten und im 10km-Straßenlauf auf 29:01,00 Minuten verbesserte, hat sich im neuen Jahr die Teilnahme an den Europameisterschaften in Berlin vorgenommen – entweder über 5.000 Meter oder 10.000 Meter. Die Grundlage dafür will er unter anderem während eines vierwöchigen Trainingslagers ab dem 4. Januar in Kenia legen. Danach hofft er auf eine schnelle 3.000m-Zeit bei den deutschen Hallenmeisterschaften am 17./18. Februar in Dortmund.

Eine überraschend starke Vorstellung bot Julius Scherr (LG Dorsten), der bis  Kilometer zwölf Amanal Petros auf den Fersen blieb. Dabei passierte er die 10km-Marke in 30:30 Minuten. „Ich bin mit einer leichten Erkältung ins Rennen gegangen. Daher bin ich mit meiner Leistung hochzufrieden“, erklärte der 20-jährige Dorstener, der im neuen Jahr für den TV Wattenscheid startet. Er trägt damit den gleichen Dress wie Christoph Uphues, der als Dritter in 47:08 Minuten ebenfalls ein vielversprechendes Rennen ablieferte. Auf Platz fünf gab es ein Wiedersehen mit Torsten Graw (Ayyo-Team Essen), der den Silvesterlauf Werl/Soest schon einmal 2012 gewonnen hatte.

Fabienne Amrhein bei den Frauen überlegene Siegerin

Bei den Frauen hatte sich die Siegerin von 2015 und 2016, Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal), für den Silvesterlauf in Herne entschieden, sodass der Weg frei war für   Fabienne Amrhein (MTG Mannheim). Die 25-jährige Mannheimerin  löste auf der 15km-Distanz ihre Aufgabe mit Bravour und lag in 53:05 Minuten deutlich vor Sigrid Bühler (LAZ Puma Rhein-Sieg, 57:49min) und  Lena Hollmann (USC Bochum, 58:49min).

Fabienne Amrhein, die sich 2017 beim Berlin-Marathon als zweitbeste Deutsche auf  2:34:14 Stunden verbesserte, startete anschließend gut gelaunt zur Silvesterfeier. „Mit dem Sieg hatte ich geliebäugelt. Allerdings habe ich nicht mit solch einer guten Zeit gerechnet. Offensichtlich kam uns entgegen, dass wir auf der gesamten Strecke leichten Rückenwind hatten“, erklärte die Studentin der Molekularbiologie am deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Über Weihnachten hat sie an ihrer Atemtechnik gearbeitet. Dadurch will sie eine größere Rumpfstabilität erzielen. „Langfristig wird das sicherlich etwas bringen“, zeigt sich die deutsche Hochschulmeisterin über 3.000m optimistisch.

Ein überzeugendes Rennen absolvierte Sigrid Bühler (LAZ Puma Rhein-Sieg), die in 57:49 Minuten als Zweite einlief. Die Siegerin des Vivawest-Marathons 2017 (2:57:16h) kommt von der Mittelstrecke und war 2003 schon einmal Zweite über 1.500m.

6.500 Läuferinnen und Läufer rennen für guten Zweck

Der Charity-Gedanke spielte beim Silvesterlauf Werl/Soest, der mit 6.500 Teilnehmern der größte dieser Art in Deutschland ist, wieder eine wichtige Rolle. So geht der Erlös des Laufes dieses Mal an karitative Einrichtungen im Raum Soest. Mehr als 1,3 Millionen Euro sammelten die Silvesterläufer in den letzten Jahren für wohltätige Zwecke.