Amanal Petros sichert sich mit starker Halbmarathon-Zeit Olympia-Ticket

Viele der besten deutschen Langstreckenläufer hatten sich den Halbmarathon am Sonntag in Barcelona als erstes großes Rennen des Jahres ausgewählt. Die flache Strecke und gut besetzte Felder lassen dort schnelle Zeiten zu. Allen voran die Trackteam-Läufer Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) und Alina Reh (SSV Ulm 1846) nutzten ihre Chance und waren in der katalanischen Metropole die schnellsten deutschen Langstreckler.

Amanal Petros erfüllte beim Barcelona-Halbmarathon „nebenbei“ auch das letzte Kriterium für die Nominierung für den olympischen Marathon in Tokio. Mit 62:18 Minuten steigerte der 24-Jährige seine Bestzeit als Elfter um 14 Sekunden und blieb deutlich unter dem vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) geforderten Leistungsnachweis (65:00 min) für eine Olympianominierung. Die Marathon-Norm für Tokio hatte er bereits im Dezember in Valencia mit 2:10:29 Minuten klar unterboten. Das Rennen gewann der Kenianer Victor Chumo mit 59:58 Minuten vor Stephen Kissa (Uganda), der nach 60:00 Minuten zeitgleich mit Moses Koech (Kenia) im Ziel war.

„Ich war richtig gut drauf, die Form hat gepasst“, freute sich Amanal Petros nach dem Rennen. Für den Wattenscheider war sogar noch mehr möglich gewesen. Denn die 10-Kilometer-Durchgangszeit von 28:18 Minuten – übrigens auch eine neue Bestzeit – ließ eine Zeit um 61 Minuten in Reichweite kommen. Doch etwa bei Rennhälfte forcierten die Spitzenläufer das Tempo und Amanal Petros musste den zweiten Streckenabschnitt quasi als Solist bestreiten. „Die Tempoverschärfung kam plötzlich. Ich hätte zwar mitgehen können, wollte aber nichts riskieren“, so der Wattenscheider.

Ein weiteres Trainingslager in Kenia steht an

Das Rennen hat aber noch einmal gezeigt, welches Potenzial Amanal Petros auf der Straße hat. In gut einer Woche reist er noch einmal in ein knapp fünfwöchiges Trainingslager in die Höhe von Kenia. Zwei Tage vor dem Berliner Halbmarathon am 5. April kehrt er zurück und wird in der deutschen Hauptstadt erneut die 21,0975 Kilometer in Angriff nehmen. Dort wird er wieder auf viele nationale Konkurrenten treffen, die sich in Barcelona ebenfalls in starker Form präsentierten.

Alina Reh (SSV Ulm 1846) hat sich bei ihrem ersten größeren Rennen nach der gesundheitsbedingten Aufgabe bei der WM vor knapp vier Monaten in Doha eindrucksvoll zurückgemeldet. Die U23-Europameisterin erreichte als Sechste 70:08 Minuten. Nur einmal war sie in ihrer Karriere schneller. Gleichzeitig führte sie eine Phalanx von deutschen Spitzenläuferinnen an, von denen viele ihre Bestzeit steigerten.