Schon in Vorfeld hatte „Aman“, wie ihn Freunde nennen, Großes angekündigt: zumindest gegenüber seinem Trainer. Im vergangenen Jahr hatte Tono Kirschbaum zu seinem Geburtstag eben diese Olympia-Norm auf den Gabentisch bekommen; in diesem Jahr hatte Amanal Petros seinem Coach ein Top-Ergebnis versprochen, auch als Kompensation für die schlechte Platzierung bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften.
„Das war diesmal eine etwas andere Strecke als im vergangenen Jahr, wegen der Corona-Auflagen ging es zweimal auf 21 Kilometer. Das ist mental nicht immer einfach und nicht unbedingt ein Vorteil, wenn man in eine zweite Runde geht“, sagte Tono Kirschbaum, „aber Aman hatte da keine Probleme und hat nach hinten raus alles gut umsetzen können. Er ist sowieso ein Typ, der, wenn es rollt, sich nicht scheut, Risiko zu gehen. Dazu gehört schon eine Menge, so ein Marathon kann lang werden.“
Trainer Tono Kirschbaum "kurz vorm Herzstillstand"
Amanal Petros hatte in Valencia eine Riesen-Zwischenzeit hingelegt, bei 1:03:09 ging er in die zweite Runde. Kirschbaum: „Das war sehr couragiert. Als ich die Zwischenzeit gesehen hab, war ich kurz vor dem Herzstillstand“, schildert Tono Kirschbaum seinen Gefühlshaushalt, „ich dachte: au weia. Wie will er das durchhalten? Dazu war es sehr windig – aber Aman konnte sich gut in einem Pulk halten.“
Am Ende war es der deutsche Rekord – da war auch die Platzierung letztendlich egal. Aber auch die kann sich sehen lassen. In einem Riesen-Feld mit etlichen Weltklasse-Läufern wurde Amanal Petros am Ende 16.