„So lange es mir Spaß bereitet, mache ich auf jeden Fall weiter", betonte der Wattenscheider, der seit 1995 im Sprintbereich erfolgreich ist. Der Ex-Fußballer, der dem TV Wattenscheid bereits seit 22 Jahren die Treue hält, war während seiner erfolgreichen Laufbahn dreimal Deutscher Meister über die 100 Meter und einmal über die 200 Meter. Viermal holte der pfeilschnelle Kurvenläufer mit der 4x100 Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) EM-Silber.
„Mir tut nichts weh, und auch im Training läuft es bei mir zurzeit prima", versicherte Alexander Kosenkow, der in diesem Jahr schon 10,68 Sekunden über 100 Meter und 21,60 Sekunden über 200 Meter erreichte. Der mehrfache deutsche Meister könnte mit seinem immer noch vorhandenen Leistungspotential auch an Senioren-Wettkämpfen teilnehmen und dort alles abräumen, doch Senioren-Meisterschaften bilden nicht sein Ziel: „Ich habe im Lauf der Jahre so viele Erfolge errungen, dass ich keiner Medaille mehr nachzujagen brauche. Seniorenmeisterschaften eignen sich meiner Meinung in erster Linie für Athletinnen und Athleten, die erst spät mit dem Leistungssport angefangen haben.“
Anstatt sich mit anderen Oldies zu messen, engagiert sich Kosenkow inzwischen lieber als Guide für den sehbehinderten Marcel Böttger (ebenfalls TV Wattenscheid). In Dortmund erreichte das Gespann, das durch ein Bändchen miteinander verbunden ist, respektable 11,48 Sekunden über 100 Meter. Die Beiden haben sich zum Ziel gesetzt, sich im kommenden Jahr für die Paralympics in Tokio (Japan) zu qualifizieren.
180 Athletinnen und Athleten nahmen gestern Abend an der Veranstaltung in der Rote Erde teil. Organisator Gerhard Niemeyer zeigte sich damit nur bedingt zufrieden: „Es wird im Augenblick viel zu viel angeboten. Da nehmen sich die Veranstalter gegenseitig die Teilnehmer weg. In Zukunft ist auf jeden Fall eine bessere Abstimmung erforderlich.“
16-jähriger Till Marburger meistert im Stabhochsprung 4,40 Meter
Neben dem Duo Böttcher/Kosenkow gefiel vor allem Till Marburger (LG Kindelsberg Kreuztal), der im Stabhochsprung als 16-Jähriger beachtliche 4,40 Meister meisterte. Im Stabhochsprung der weiblichen Jugend U20 blieb Jennifer Quiring (LG Kreis Gütersloh) als Siegerin mit 3,40 Meter nur zehn Zentimeter unter ihrer persönlichen Jahresbestleistung.
Im Dreisprung der Frauen verbesserte Anja Baluch (Teutonia Lanstrop) mit 10,88 Meter ihre Jahresbestweite um sechs Zentimeter. An der Weitsprung-Grube stand als Beobachterin ihre Teamkollegin Romina Neu, die sich am 22. Juni in Göttingen von 12,38 auf erfreuliche 12,56 Meter verbesserte. Allerdings hielt sich die Freude bei der Lanstroperin in Göttingen in Grenzen, denn sie zog sich im fünften Versuch einen Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkelbeuger zu und muss nun erst einmal eine Zwangspause einlegen.