Nach Angaben des Veranstalters befanden sich bei Temperaturen um 20 Grad und herrlichem Sonnenschein circa 100.000 Zuschauer entlang der Strecke. „Die Stimmung entlang der Strecke war hervorragend. So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt. Das hat mich unwahrscheinlich motiviert. Zudem hatte ich Pacemaker, die einen Super-Job gemacht haben. Sonst wäre ich wahrscheinlich nicht so schnell gewesen", erklärte Sieger Paul Maina.
Elias Sansar schnellster Deutscher
Als schnellster deutscher Läufer kam Elias Sansar (LG Lage-Detmold/Bad Salzuflen) in 2:25:25 Stunden auf den achten Rang. Damit war der 37-jährige Langstreckler 19 Sekunden schneller als im Vorjahr. „Aufgrund meiner Trainingsergebnisse hätte ich eigentlich zwei Minuten schneller sein müssen. Anfangs hatte ich auch Kilometer-Abschnitte von 3:20 Minuten, aber wegen des Windes konnte ich das Tempo nicht halten", berichtete Sansar, der als bester Deutscher die stattliche Prämie von 2.000 Euro kassierte. Zum Vergleich: Sieger Paul Maina konnte mit 3.000 Euro den Heimflug antreten.
Ein starkes Rennen absolvierte auch Maciek Miereczko (VFB Erftstadt), der sich im Gesamtklassement als zweitschnellster DLV-Starter den neunten Rang in 2:25:53 Stunden erkämpfte. Sehr viel Beifall erhielt Lokalmatador David Schönherr (LSF Münster, 6. in 2:36:47h), der aufgrund von Achillessehnenprobleme vier Monate pausieren musste. „Für mich war der heutige Lauf daher lediglich ein besseres Training, denn ich möchte aufgrund meines Trainingsrückstandes erst beim Frankfurt-Marathon am 29. Oktober richtig angreifen. Dort strebe ich eine Zeit um 2:25 Stunden an“, kündigte Schönherr an. Als Münsteraner war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, bei dem Marathon in der Domstadt mitzulaufen, und er hat es sichtlich genossen.
Auch bei den Damen gab es einen Erfolg für die Läufernation Kenia. Rose Maru setzte sich nach einer starken Endphase in 2:33:05 Stunden vor ihrer Teamkollegin Eunice Kioko (Kenia, 2:33:59 h) und der Japanerin Hisae Yoshimatsu (2:36:00 h) durch. Der Streckenrekord der Wattenscheiderin Eleni Gebrehiwot aus dem Jahr 2013 (2:29:12 h) blieb damit unangetastet. Von den deutschen Läuferinnen konnte sich Christl Dörschel (SG Wenden), die den Lauf schon zweimal gewonnen hatte, als Sechste in 2:56:05 Stunden am besten platzieren. „Die Organisation und die Stimmung entlang der Strecke waren natürlich wieder super, aber mir machte der Wind ganz schön zu schaffen. Nun versuche ich, am 29. Oktober beim Frankfurt-Marathon noch einmal auf Zeit zu laufen", erklärte die 41-jährige Wendenerin, die kurz vor ihrem Start in Münster von einem Urlaub auf der Kanareninsel Lanzarote zurückkehrte.
Vorbildliche Organisation und viel Stimmung
9.500 Läuferinnen und Läufer starteten beim wieder vorbildlich organisierten Münster-Marathon, der damit zu den größten Veranstaltungen dieser Art in NRW zählt. Organisator Michael Brinkmann hatte wieder alle Register gezogen, um den Teilnehmern und den circa 100.000 Zuschauern ein interessantes kulturelles Programm zu präsentieren. 300 Künstler sowie zahlreiche Musik- und Tanzgruppen entlang der Strecke sorgten für eine großartige Stimmung in der Domstadt.
Großen Anklang fand auch wieder das Mentorenkonzept, das die AOK Nordwest in Zusammenarbeit mit dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen im Vorfeld durchführte. Fast 1.000 Läuferinnen und Läufer hatten von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Der Erfolg: Alle kamen gesund ins Ziel und hatten viel Spaß dabei.