Als Grund nannte man die in vielen Ländern noch immer hohen Corona-Infektionsraten und die damit verbundenen logistischen Herausforderungen für die Durchführung der Titelkämpfe.
Die Nachricht erreichte Anna Hense in der Sportschule Kienbaum bei Berlin, wo sie zur Zeit zusammen mit ihren Vereinskameradinnen Brenda Cataria-Byll und Lilly Kaden unter der Leitung von Thomas Kremer trainiert. Die Enttäuschung ist natürlich groß, denn die 17-Jährige hat die geforderte EM-Norm bereits in der Tasche und führt mit ihrer 400-Meter-Zeit von glänzenden 53,64 Sekunden die europäische Rangliste ihres Jahrgangs an. Nun muss sie ihren ersten internationalen Einsatz verschieben. „Das ist echt schade, denn ich hatte mich auf die Atmosphäre und das Treffen mit Athleten aus anderen Ländern so gefreut“, ist sie traurig.
U20-EM in Tallin ist eventuell eine Alternative
Aber zwei Möglichkeiten hat sie noch, denn sie ist auch für die U20-EM in Tallin (15. bis 18. Juli) qualifiziert und dürfte auch einen Staffelplatz in der deutschen 4 x 400-Meter-Staffel bei den U20-Weltmeisterschaften in Nairobi (17. August) ziemlich sicher haben, immer natürlich unter der Voraussetzung, dass diese Titelkämpfe auch stattfinden. Darüber hinaus gilt ihre ganze Aufmerksamkeit natürlich den deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock (30. Juli - 1. August), bei denen sie ihren 400-Meter-Titel in der Klasse U18 erfolgreich verteidigen will. „Obwohl ich nicht weiß, was in diesem Sommer wirklich auf mich zukommt, werde ich mein Training voll durchziehen“, hat sie trotz aller Fragezeichen keine Motivationsprobleme.
Neben Anna Hense hatten sich aus Westfalen vor allem Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid), der sich im vergangenen Jahr über 100 Meter auf ausgezeichnete 10,70 Sekunden verbesserte, sowie Hochspringerin Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck) und Hochspringer Elias Connor Dickel (LG Wittgenstein) noch Hoffnungen auf die U18-EM in Rieti gemacht.