15-jähriger Louis Robertz steigert sich in Unna auf starke 1,99 Meter

Aufgrund der familiären Atmosphäre erfreut sich das Hochsprung-Meeting in Unna schon seit Jahren großer Beliebtheit. Bei der 29. Auflage dieser "Flugshow" am Sonntag war der Zuspruch mit 75 Springerinnen und Springern ungebrochen.

Zum ersten Mal in Unna dabei war Manuel Marko (MTV Ingolstadt), der als Sieger seine persönliche Bestleistung um einen Zentimeter auf 2,13 m verbesserte und damit vor Marius Wouters (Niederlande / 2,10 m), der wie im Vorjahr wieder den zweiten Platz belegte, gewann. „Ich habe die 580 Kilometer lange Anfahrt von Ingolstadt nach Unna nicht bereut – zum einen, weil ich eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt habe, zum anderen, weil mir die Wettkampfbedingungen und die familiäre Atmosphäre in Unna sehr gut gefallen haben. Wenn ich es im kommenden Jahr wieder einrichten kann, bin ich auf jeden Fall wieder dabei“, erklärte der 25-jährige Polizeibeamte, der im Schichtdienst arbeitet. Der DM-Vierte von 2019 hatte in Unna gar nicht mit einer neuen persönlichen Bestleistung gerechnet, weil er im Vorfeld Probleme mit seinem Sprungfuß hatte.

Bei den Frauen gewann nach spannenden Kampf Jana Kulessa (Bayer Leverkusen) mit 1,78 m vor der höhengleichen Bianca Stichling (TG Weinheim) und Alexandra Plaza (LT DSHS Köln / 1,75 m). „Ich bin in Unna genauso hoch gesprungen wie vor einer Woche bei den Nordrhein-Meisterschaften. Das spricht für eine gewissen Konstanz. Darauf kann ich aufbauen“, befand die Dritte der U23-DM 2019, die eine persönliche Bestleistung von 1,79 m (2016) hat. Sehr zufrieden zeigte sich mit ihrer Vorstellung auch Bianca Stichling, denn 2019 trat sie verletzungsbedingt kaum in Erscheinung.

An 2,01 Meter scheitert Robertz nur knapp

Im Hochsprung der männlichen Jugend U18 überraschte Louis Robertz (LG Olympia Dortmund) als Sieger mit seiner Steigerung um vier Zentimeter auf ausgezeichnete 1,99 m. Tags zuvor musste er sich bei den NRW-Jugendmeisterschaften in Dortmund noch mit der Höhe von 1,90 m und Platz zwei hinter Benny Madu (DJK Blau-Weiß Annen) begnügen. In der Hellweg-Sporthalle konnte er seinen Dauerkonkurrenten, der 1,96 m meisterte, bezwingen. „Ich bin heute wesentlich entspannter gesprungen als tags zuvor in Dortmund, wo ich sehr nervös war", erklärte der 1,93 m große Springer. An der Höhe von 2,01 m scheiterte der 15-Jährige bei zwei Sprüngen recht knapp. „Dass Louis diese Höhe drauf hat, habe ich bereits bei den NRW-Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund gesehen, als er bei niedrigen Höhen technisch saubere Sprünge ablieferte“, meinte Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen anerkennend.

Ursprünglich hatte Louis Robertz keine Hallensaison geplant, doch als er beim Hallenmeeting Anfang Januar 1,95 m meisterte, fand er „Geschmack“ an Hallen-Wettkämpfen und änderte nach Rücksprache mit seinem Heimtrainer Oliver Kunz seine Pläne. In Unna freute er sich, dass er die Qualifikationsnorm für die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg schon abhaken konnte.

Im Hochsprung der weiblichen Jugend U20 überwand Enatoh Belssing (TSV Spandau) 1,76 m und setzte sich damit vor der Niederländerin Sarah van Beilen und Amy Joy Diekmann (LG Bünde-Löhne / jeweils 1,73 m) durch. Anschließend ließ sie die Höhe von 1,80 m auflegen, an der sie bei ihren beiden letzten Versuchen nur um Haaresbreite scheiterte. Die Vorjahres-DM-Dritte in der Klasse U18 hat sich im Freien die WM-Norm von 1,83 m für die U20-WM in Nairobi zum Ziel gesetzt.

Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen, die schon seit Jahren zu den Stammgästen in Unna zählt, war wieder voll des Lobes über den Ablauf des Meetings. „Aufgrund der Top-Organisation und der überschaubaren Bedingungen in der Halle, eignet sich diese Veranstaltung hervorragend, um den Nachwuchs an den Hochsprung heranzuführen.“