Im Weitsprung „flog“ Luka Herden (LG Brillux Münster) nach zwei ungültigen Versuchen im dritten Durchgang auf respektable 7,58 Meter und gewann damit souverän Gold vor Kevin Brucha (LC Jena / 7,43 Meter). Bei seinem überraschenden Titelgewinn verfehlte der 20-jährige Münsteraner seine persönliche Bestweite nur um zwei Zentimeter. „Großartig“, befand Brillux-Trainer Jörg Riethues, „das ist der verdiente Lohn für eine sehr, sehr starke Weiterentwicklung in einer sehr schwierigen Zeit.“
Bereits am ersten Meisterschaftstag überraschte Luka Herden, als er im Vor-und Endlauf die 100 Meter in hervorragenden 10,56 Sekunden herunterfegte und anschließend Bronze in Empfang nehmen konnte.
Die ersten 4.000 Meter absolvierten die 5.000-Meter-Läufer in Koblenz im Schlafwagen-Tempo. Als es dann zum Schlussspurt ging, kontrollierte der bis dahin führende Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) das Feld geschickt von der Spitze weg und setzte sich im Finish in 15:40,03 Minuten knapp vor seinem Teamkollegen Yassin Mohumed (15:40,47 Min.), der noch der Klasse U20 angehört, durch.
Wie schnell die Fahrt zum Schluss wurde, verdeutlicht die Tatsache, dass die beiden Dortmunder die letzten 1.000 Meter in circa 2:30 Minuten zurücklegten. Schreml, der als klarer Favorit in das Rennen gegangen war, hatte die 5.000-Meter-Distanz in diesem Jahr bereits in 13:58,48 Minuten zurückgelegt.
Bis zum letzten Meter recht spannend gestaltete sich auch der 1.500-Meter-Lauf der Junioren, in dem der glänzend aufgelegte Maximilian Sluka (TV Wattenscheid) in 3:47,55 Minuten den vorher höher eingestuften Sven Wagner (Königsteier LV / 3:47,60 Min.) knapp bezwang.
Im Stabhochsprung war Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund) nach einer langen Verletzungspause rechtzeitig wieder fit und sicherte sich hinter dem Leverkusener Luke Zenker (5,10 Meter) mit exakt fünf Metern die Silbermedaille.
Wenn Timo Northoff (TV Wattenscheid) den Kugelstoßring betritt, ist er immer für eine Medaille gut. In Koblenz stieß der frühere U18-Weltmeister den Eisenball gleich im ersten Durchgang auf beachtliche 17,68 Meter und wurde anschließend mit Bronze belohnt.
Sprinterin Lilly Kaden holt Silber
Im 100-Meter-Sprint der weiblichen Jugend U23 ließ Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund) im Vorlauf mit ausgezeichneten 11,35 Sekunden aufhorchen. Im Finale konnte die deutsche U20-Meisterin 2020 diese Zeit allerdings nicht wiederholen. Dennoch ist ihr zweiter Rang in 11,43 Sekunden hinter Sophia Junk (LG Rhein-Wied / 11,30 Sek.) alle Achtung wert.
Nach 13,70 Sekunden im 100-Meter-Hürden-Vorlauf verbesserte sich Neele Schulten (TV Gladbeck) im Finale auf 13,64 Sekunden und durfte sich anschließend über Silber freuen. Eine weitere Silbermedaille ging nach Gladbeck durch Anne Berger. Die für den VFL Gladbeck startende Stabartistin schwang sich im Stabhochsprung über 4,25 Meter und erfüllte damit kurz vor Nominierungsschluss die Vorgabe für die U23- EM in Tallinn. Anne Berger sprang in Koblenz genauso hoch wie die siegreiche Potsdamerin Leni Freya Wildgrube, doch hatte sie deutlich mehr Fehlversuche aufzuweisen.
Im Kugelstoßen kam Hanna Meinikmann (TV Wattenscheid) erst gegen Ende des Wettbewerbs richtig in Schwung und holte sich mit 16,43 Meter verdient Silber.
Über 400 Meter unterstrich Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) mit ihrem dritten Rang in 53,35 Sekunden ihre Anwartschaft auf einen Platz in der deutschen 4 x 400-Meter-Staffel bei der U23-EM in Tallinn.
Im 1.500-Meter-Lauf hatten die beiden westfälischen Läuferinnen Fabiane Meyer (TV Westfalia Epe / 4:22,99 Min.) und Verena Meisl (LG Olympia Dortmund / 4:23,92 Min.) keine Chance gegen die überragende Sara Benfares (LC Rehlingen / 4:13,51 Min.), doch konnten sie sich auch über Silber und Bronze freuen. Im Hochsprung meisterte Charlotte Haas (TV Wattenscheid) als Dritte zum wiederholten Mal in diesem Jahr respektable 1,80 Meter.